CAFM-Zahl der Woche: 18

Die CAFM-Zahl der Woche ist die 18 für die mögliche Temperaturvorgabe durch den Gesetzgeber, damit im Winter ausreichend Energie gespart wird. - Bild: CAFM-News
Die CAFM-Zahl der Woche ist die 18 für die mögliche Temperaturvorgabe durch den Gesetzgeber, damit im Winter ausreichend Energie gespart wird. – Bild: CAFM-News

CAFM-NEWS – Die CAFM-Zahl dieser Woche ist die 18 für die mutmaßliche Maximaltemperatur für Innenräume in Grad Celsius, die der Gesetzgeber für diesen Winter als Direktive ausgeben könnte, damit der Gasmangel nicht perspektivisch zum flächendeckenden Erfrierungstod im Lande führt.

Was möglicherweise zynisch klingt, ist leider bitter ernst. Wir müssen Energie einsparen. Und auch wenn der staatliche Eingriff(sversuch) in die private Heimeligkeit manchem aufstoßen wird, ändert es nichts daran: Gasmangel ist Gasmangel und hoher Gasverbrauch verschärft die Situation. Das sollten wir uns besser sparen.

Denn dummer Weise basiert ein gerüttelt Teil unseres Wohlstands auf Gas: Die Industrie verfeuert es, um Glas zu schmelzen, Beton zu brauen, Energie zu gewinnen und für etliches mehr. Fehlt es an Gas, kann nicht mehr produziert werden, müssen Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt oder entlassen werden, fehlt es vielen an Geld, können viele ihre Gasrechnung nicht mehr bezahlen, was besonders im Februar, dem kältesten Monat jedes Jahres, gewiss nicht zu pass käme…

Das sparen wir uns besser. Und legen eine Lage drauf. Zum Beispiel Stoff. Oder eine Wolljacke. Oder beides. Oder wir gehen es gleich etwas cleverer an und stellen uns zwei zentrale Fragen (neben der Frage, ob das Wohnzimmer immer 24 Grad warm sein muss, damit bei Schneefall vor dem Fenster weiterhin in kurzer Hose und T-Shirt  auf dem Sofa ohne Decke gedöst werden kann):

  • In welchem Raum ist zu heizen wirklich wichtig? (Antwort: Es sind weniger, als man denken mag…)
  • In welchen Räumen muss dauerhaft geheizt werden? (Antwort: In keinem, jedenfalls nicht mit Maximaltemperatur.)

Tatsächlich nämlich geht es bei den diskutierten 18 Grad zwar nominell um eine Temperatur, faktisch aber um die schlichte Reduktion des Gasverbrauchs. Der lässt sich jedoch auf vielen Wegen erreichen:

  • Nicht alle Räume auf 20 Grad heizen (z.B. können Bad, Küche, Gästezimmer, Schlafzimmer auch mit 16 Grad gut auskommen).
  • Elektronische Thermostate verwenden (die lassen sich so programmieren, dass normal geheizt wird, wenn ein Raum in Verwendung ist, und sonst die Temperatur abgesenkt wird).
  • Intelligente Heizungssteuerungssysteme einsetzen (die beziehen den Wetterbericht und anderes mehr mit ein, um die Heizleistung maximal flexibel und ressourcenschonend zu steuern und lassen sich häufig mit smarten Thermostaten erweitern). 
  • Solarpanels auf das Dach montieren (weil sie auch im Winter Warmwasser produzieren, und das wiederum spart Gas ein).
  • Photovoltaik neben die Solarpanels montieren (da sie Strom produzieren, der die Kraftwerke entlastet, was gleichfalls Gas einzusparen hilft).

Interessanter noch ist, dass sich mit solchen Maßnahmen noch deutlich mehr Gas einsparen lässt, als durch die simplen 18 Grad. Wobei die sich leichter kommunizieren lassen und auch für eher schlichte Gemüter direkt verständlich sind, was einer korrekten Ausführung zu Gute kommen dürfte.

Womit trotzdem geklärt wäre, dass weniger Gas zu verbrauchen nicht bedeutet, die Heizung auf Null stellen zu müssen. Und es heißt auch nicht: Frieren für den Frieden. Den würde unser Zähneklappern – sei es aus Frost, sei es aus Furcht – ehedem nicht beschleunigen. 

Und dann können wir uns sagen: Erneut zu lernen, wie das geht mit dem Energiesparen, ist in jedem Fall eine sinnvolle Langzeitinvestition. Es spart auch später noch Geld. Es macht unabhängiger von fremden Ressourcen. Und außerdem können wir das eigentlich schon lange:

Anfang der 1970-er hat das schließlich auch schon mal geklappt!

 


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Abbildungen: CAFM-News


Die CAFM-News präsentieren die Zahl der Woche in Zusammenarbeit mit dem Studiengang Technisches Facility Management am Fachbereich Duales Studium der HWR Hochschule für Wirtschaft und Recht in Berlin und ihrem Dozenten für digitale Techniken im Facility Management, Ralf Rieckhof, im Hauptberuf Consultant bei pit-cup



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