CAFM-Zahl der Woche: 27

Die CAFM-Zahl der Woche ist die 27 für die 27 Prozent Babywindeln, die in einem Forschungsprojekt Beton für den Hausbau zugemischt wurden – Bild: CAFM-News
Die CAFM-Zahl der Woche ist die 27 für die 27 Prozent Babywindeln, die in einem Forschungsprojekt Beton für den Hausbau zugemischt wurden – Bild: CAFM-News

 

CAFM-NEWS – Die CAFM-Zahl dieser Woche ist die 27 für ein interessantes Umweltschutz- und Recycling-Projekt, das die Welt um ein neues Baumaterial bereichert: die Babywindel. Was wie ein im Kalender verrutschter Aprilscherz klingt, ist tatsächlich ein japanisches Forschungsprojekt für den Hausbau in Indonesien. Die dortige Bevölkerung wächst jährlich um rund 4,1 Prozent, weshalb per anno 780.000 neue Wohneinheiten benötigt werden.

Forscher von der Universität Kitakyushu sammelten für ihr Projekt die miefigen Flauschbällchen ein, ließen sie reinigen und desinfizieren, bevor ihr Material geschreddert wurde. Anschließend setzten die Forscher Betonmischungen mit unterschiedlichen Beimischungen an, die 28 Tage aushärten durften, bevor ihre Druckfestigkeit geprüft wurde.

Nach der Druckfestigkeitsprüfung konnten die Forscher sagen, ob und für welche Bauteile eines Gebäudes die jeweilige Mischung geeignet wäre. Das Ergebnis:

  • Bodenplatten können mit bis zu 9 Prozent Pampers & Co im Sand angereichert sein.
  • Tragende Elemente eines dreistöckigen Hauses dürfen im Sandanteil maximal 10 Prozent Windel enthalten.
  • In tragenden Teilen eines einstöckigen Gebäudes kann das gehäckselte Polyestergewebe bis zu 27 Prozent des Sandes im Beton ersetzen.
  • Bei Mörtel für den Bau von Zwischenwänden darf der Anteil an Schredderfluff sogar 40 Prozent am Sandgemisch betragen.

Mit Blick auf die Tatsache, dass Material bis zu 80 Prozent der gesamten Baukosten ausmachen kann, sei diese Lösung attraktiv, weil sie eine nachhaltige Konstruktion mit verringerten Ausgaben zusammenbringe, so die Forscher. Zugleich würden die Mülldeponien entlastet.

In den Alltag ausgerollt werden kann das neue Baumaterial trotzdem noch nicht. Zwei Hürden sind nämlich noch zu überwinden: Es gibt kein Unternehmen, das die Windeln bautechnisch unbedenklich aufbereitet. Und noch erlauben Indonesiens Bauvorschriften nicht, Windeln als Ersatz für Sand zu nutzen.

 



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Abbildungen: CAFM-News




Die CAFM-News präsentieren die Zahl der Woche in Zusammenarbeit mit dem Studiengang Technisches Facility Management am Fachbereich Duales Studium der HWR Hochschule für Wirtschaft und Recht in Berlin und ihrem Dozenten Ralf Rieckhof, im Hauptberuf Consultant bei pit-cup

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