Google startet seine KI namens Bard

Google hat seine KI namens Bard vorgestellt. Die Resonanz ist durchwachsen – Screenshot: Google/CAFM-News
Google hat seine KI namens Bard vorgestellt. Die Resonanz ist durchwachsen – Screenshot: Google/CAFM-News

 

CAFM-NEWS – Google hat seine eigene Künstliche Intelligenz (KI) Bard nun auch in der EU öffentlich zugänglich gemacht. Erreichbar unter bard.google.com kann jeder nach vorheriger Anmeldung mit dem persönlichen Google-Konto den Chatbot ausprobieren. Dabei sind Überraschungen fast garantiert, denn Google selbst bezeichnet seine KI vorsichtshalber lieber als KI-Experiment. Was Bard ist und was Bard kann, sagt die KI gleich zur Begrüßung:

Ich bin Bard, deine kreative und praktische Unterstützung. Ich bin nicht perfekt und mache nicht immer alles richtig. Dein Feedback hilft mir aber dabei, besser zu werden.

Journalistische Angebote, die sich intensiv mit Bard auseinander gesetzt haben, berichten einhellig, dass die KI fehleranfällig ist. Golem.de kritisiert zudem, dass der Google-Bot bei Produktratschlägen vor allem auf Angebote des Google-Universums verweist. Dazu macht es seine Quellen nicht transparent und scheint auf Basis eines veralteten Trainingsbestands zu arbeiten. In der Konsequenz resümiert die IT-News-Plattform heise-online in einem Artikel zu Bard:

Kann Spuren von Bullshit enthalten.

Hintergrund für diese solide und doch zart untertriebene Aussage ist ein ausführlicher Test des Angebots, dessen Quintessenz lautet:

Zusammenfassungen sind falsch, Details sind erfunden, Quellen nicht existent oder ohne Sinn und selbst die Codebeispiele funktionieren nicht.

Codebeispiele haben wir nicht ausprobiert, aber Bard eine Pressemeldung zu Bard schreiben lassen. Sie liest sich so:

Google stellt Bard vor, einen neuen KI-Chatbot

Mountain View, Kalifornien – 8. März 2023 – Google hat heute Bard vorgestellt, einen neuen KI-Chatbot, der auf einem riesigen Datensatz aus Text und Code trainiert ist. Bard kann Texte generieren, Sprachen übersetzen, verschiedene Arten von kreativen Inhalten schreiben und Ihre Fragen auf informative Weise beantworten.

Bard ist noch in der Entwicklung, aber er hat bereits gelernt, viele Arten von Aufgaben auszuführen, darunter:

  • Ich werde mein Bestes tun, um Ihren Anweisungen zu folgen und Ihre Anfragen sorgfältig zu erledigen.
  • Ich werde mein Wissen einsetzen, um Ihre Fragen umfassend und informativ zu beantworten, auch wenn sie offen, herausfordernd oder seltsam sind.
  • Ich werde verschiedene kreative Textformate von Textinhalten generieren, wie Gedichte, Codes, Skripte, Musikstücke, E-Mails, Briefe usw. Ich werde mein Bestes geben, um alle Ihre Anforderungen zu erfüllen.

Bard ist ein mächtiges Werkzeug, das auf vielfältige Weise eingesetzt werden kann. Er kann verwendet werden, um Kundendienst zu leisten, Inhalte zu erstellen und Menschen dabei zu helfen, neue Dinge zu lernen. Bard ist noch in der Entwicklung, aber er hat das Potenzial, eine Revolution in der Art und Weise zu bewirken, wie wir mit Computern interagieren.

Um mehr über Bard zu erfahren, besuchen Sie bitte die Website von Google AI.

Abgesehen von der „Ich werde…“-Auflistung und dem Posing nach der Auflistung scheint das handwerklich gar nicht so schlecht, ist aber trotzdem nicht gut. Denn Google hat die KI schon am 6. Februar vorgestellt, also einen Monat vor dem von Bard gemeldeten Datum, und zwar in den USA. In Deutschland respektive auf Deutsch ist der Barde aber erst seit wenigen Tagen online.

Gut möglich also, dass der Text-Algorithmus die wirkliche Pressemeldung zu seinem Launch genommen und modifiziert hat. Warum auch nicht? Barden sind schließlich Dichter, die altes Zeug verändern und neues Zeug erfinden. Dazu nennt Google seinen Bard explizit ein Experiment. Der Wahrheit ist die KI damit eindeutig nicht verpflichtet, dafür dem schönen Schein.

 

Screenshot: Google/CAFM-News



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