CAFM-Zahl der Woche: 800.000

Die CAFM-Zahl der Woche ist die 800.000 für die 800.000 Euro, die der Bund jährlich für den verlängerten Support von Windows 7 bezahlen wird
Die CAFM-Zahl der Woche ist die 800.000 für die 800.000 Euro, die der Bund jährlich für den verlängerten Support von Windows 7 bezahlen wird

 

CAFM-NEWS – Die CAFM-Zahl dieser Woche ist die 800.000, denn diese Summe in Euro wird der Support für alte Windows 7-Geräte der Bundesregierung voraussichtlich jährlich kosten. Was wieder einmal die Frage aufwirft: Wie verschnarcht ist IT-Deutschland wirklich?

Da gibt es eine Staatsministerin für Digitalisierung, ein Bundesamt für die Sicherheit in der Informationstechnik und sogar Administratoren – ist zumindest zu hoffen. Und trotzdem: Sie haben es verpennt.

Das schöne alte Windows 7, auf den Markt gekommen am 22. Oktober 2009, darf auch nach elf Jahren dienstbeflissener Tätigkeit zum Wohle des Staates weiterhin seiner Arbeit nachgehen. Woraus die besteht?

Nachdem es anfänglich produktives Wirken und Werken war, könnte es inzwischen Concierge an der Virenfront sein. Oder etwas anderes Verzichtbares.

Nun soll der Mensch nicht all zu laut spotten über Dinge, von denen er nichts versteht. Zum Beispiel von der Komplexität einer Regierungs-IT. Oder den besonderen Schutzbedürfnissen von staatlichen Institutionen und ihrer Daten-Kommunikation. Was aber auch schwer zu verstehen ist:

Wenn doch das System schon 2014 abgekündigt wurde,  warum reichen dann fünf Jahre nicht, um eine sichere Migration auf die Beine zu stellen? Und warum ist jetzt jährlich fast eine Million Euro nötig, um die gefühlt Zombi-OS-sen weitere zwei Jahre beim digitalen Dahinvegetieren zu unterstützen?

Und was, wenn Microsoft den Support dann ganz völlig total absolut unausweichlich endgültig einstellt? Wird dann kurzerhand der Laden auf Staatskosten übernommen, damit hier weiterhin digital verpennt werden kann, was jeder Hobby-User halbwegs sicher hinbekommt?

Wobei – eigentlich wäre das gar keine so dumme Idee:

Wenn man sich vor Augen hält, wie viel Steuergeld sinnlos verpulvert wird, wäre eine Aktienmehrheit an dem Redmonder Softwarehaus sicher nicht die sinnloseste Investition. Und das Tolle ist:

Das Säckel der Bundesregierung muss den Kauf der Microsoft-Wertpapiere gar nicht alleine tragen. Auch in den diversen Bundesministerien laborieren noch zahlreiche Win-7-Rechner vor sich hin. Und in den Landesparlamenten. Und den Landesministerien. Und dann noch die Rechner in den ganzen Städten, Gemeinden, Landkreisen, die an der Win-7-Krise partizipieren. Vielleicht finden sich sogar noch Win-7 Rechner in Parteizentralen und Regionalbüros…

Wenn die dann alle zusammen schmeißen, ist als echte Win-Win Situation bestimmt ein veritables Aktienpaket drin. Und damit lässt sich die Krise ganz schnell meistern:

Mit einer Sperrminorität wird einfach der Support-Stopp gestoppt. Und die Herrschaften in den Amtsstuben? Können getrost weiter die Zeit verpennen.

Na dann gute Nacht…




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Abbildungen: CAFM-News




Die CAFM-News präsentieren die Zahl der Woche in Zusammenarbeit mit dem Studiengang Technisches Facility Management am Fachbereich Duales Studium der HWR Hochschule für Wirtschaft und Recht in Berlin und ihrem Dozenten Ralf Rieckhof, im Hauptberuf Consultant bei pit-cup




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