Hauptsache einfach: Usability verkauft auch schlechte Software
CAFM-NEWS – Männer wie Frauen wissen es schon seit der Steinzeit, aber es nützt nichts: Schön aussehen heißt nicht zwingend, auch Substanz mitzubringen. Das gilt ebenso für Software, belegt eine Umfrage der Berater von Narses unter digitalen Medien-Dienstleistern, die jetzt vorgestellt wurde.
Die Kunden-Versteher aus Bad Vilbel hatten für ihre Panel-Umfrage klären wollen, welchen Einfluss der Aspekt der Usability auf die Akzeptanz einer Software beim Kunden haben. Und die Antwort ist: RIESIG!
Tatsächlich sagen 74 Prozent der Befragten, Usability sei sehr wichtig, die übrigen 26 Prozent halten sie für wichtig. Nicht eine Stimme votierte für unwichtig. Das ist deutlich.
Auf den Plätzen folgen Supportqualität und Stabilität, auf Platz 4 landet die Geschwindigkeit des Bug-Fixings.
Überraschen wird manchen, dass die Punkte Performance und Skalierbarkeit erst auf den Plätzen 5 und 6 folgen, wobei Skalierbarkeit von 24 Prozent der Befragten sogar als unwichtig klassifiziert wird.
Benutzerfreundlichekit wird also als Ausdruck von Qualität interpretiert,
lautet eine Schlussfolgerung der Studien-Macher aus ihren Ergebnissen. Was weitreichende Folgen haben kann:
Eine Software, die wenig kann, diese Funktionen ihren Nutzern aber leicht zugänglich macht, lässt diese produktiv arbeiten und ein Erfolgserlebnis haben. Im Ergebnis wird die Software als gut beurteilt.
Eine Software, die viel kann, aber kompliziert zu nutzen ist, versperrt ihren Anwendern den Weg zum Erfolg und verhindert damit auch, dass diese Nutzer erkennen, was sie tatsächlich mit ihrem Werkzeug leisten können. Im Ergebnis sagen sie, die Software sei schlecht. Stimmt nicht mit Blick auf die Funktionen. Stimmt aber mit Blick auf die Zugänglichkeit der Funktionen.
Wer also nur an den Schrauben unter der Haube dreht, stellt sich selbst ein Bein. Die Fähigkeiten einer Software unter ihrer Oberfläche auf ihrer Oberfläche leicht und verständlich zugänglich zu machen, wird somit ein zunehmendes Muss für die Software-Entwicklung.
Warum Kunden inzwischen einen hohen Wert auf Usability legen, ist nach Meinung der Studienmacher vor allem in der Erfahrung mit Apps auf Smart Devices begründet. Diese lassen jedermann erleben, dass Software zu nutzen nicht zwingend kompliziert sein muss. Oder anders ausgedrückt:
Der Kunde möchte das Nachdenken aus seinem Kopf zurück an den Kopf des Entwicklers geben. Getreu dem Motto: Wenn es für mich einfach ist, hat es sich jemand anderes schwer gemacht.
Und bei Software wird der schließlich dafür bezahlt.
Abbildungen: Javier Quesada on Unsplash