Statistik-Freitag: Wie alt ist welche CAFM-Software?

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(cafm-news) – Im zweiten Statistik-Freitag der CAFM-News in Zusammenarbeit mit dem CAD-Systemhaus schauen wir auf die Zeit, die verschiedenen CAFM Software-Produkte bereits im Merkt sind. Die Datenbasis umfasst 72 Produkte, eine Übersicht steht am Ende des Artikels auch zum Download zur Verfügung.

Die Datenbasis

Insgesamt weist die Tabelle des CAD-Systemhauses 72 CAFM-Produkte aus. Sie sind mit dem Datum ihre Markteintritts und auch dem des Marktaustritts verzeichnet, sofern das Produkt nicht mehr weiter geführt wird. Das betrifft insgesamt acht Programme. Zu acht Herstellern waren die Angaben nicht zu ermitteln, so dass diese CAFM-Software Produkte die Black-Box bilden.

Neben zahlreichen deutschen Anbietern sind auch die drei US-Hersteller Archibus, Aperture und Bentley, die beiden niederländischen Software-Häuser Planon und Axxerion, die drei schweizer Anbieter Byron Informatik, IC Information Company und ICFM und schließlich der slowakische Hersteller Berit in der Übersicht vertreten.

Insgesamt reicht die dokumentierte Zeitspanne von 1982 bis 2014 und umfasst somit 26 Jahre. Als erstes Produkt ist Archibus in der Liste verzeichnet, das jüngste Produkt in der Übersicht ist wave Facilities von Loy & Hutz.

Wer kam wann?

Über die Hälfte der verzeichneten CAFM-Software ist zwischen 1995 und 2004 auf den Markt gekommen – insgesamt sind es 39 Programme innerhalb dieser zehn Jahre. Die Spitzenwerte mit jeweils acht neuen CAFM-Programmen sind für die Jahre 2000 und 2004 verzeichnet. Produkte, die innerhalb dieses Zeitfensters auf den Markt kamen, sind unter anderem:

  • Axxerion
  • conject FM
  • eTask
  • Famos (Keßler Real Estate)
  • IMSware
  • KeyLogic (bfm)
  • OneTools
  • pit-FM
  • sMotive (sLab)
  • Spartacus (N+P)
  • Visa-FM (GIS Project)

Vor diesen Boomjahren waren unter anderem schon

  • HSD FM (1986)
  • Loy & Hutz visual FM (1987)
  • Speedikon-FM (1990)
  • Planon CAFM (1992)
  • Nemetschek Allplan Allfa (1993) und
  • iffm GIS (1994)

erhältlich. Zu den Junioren im Feld zählen unter anderem

  • Faciplan (2005)
  • Archikart (2006)
  • Vitricon von EBCsoft (2007)
  • Facis (2012) und
  • wave Facilities (2014)

End-of-Life Produkte

Vom Markt genommen sind mit Blick auf den langen Zeitraum und die Fülle an Angeboten im Verhältnis recht wenige CAFM-Programme – insgesamt lediglich sieben. Der jüngste E.O.L.-Vertreter ist hierbei visual FM von Loy & Hutz, das vergangenes Jahr auslief. Auch Marktgröße Conject hat mit Kopernikus eine CAFM-Software auf das Altenteil geschickt, allerdings schon 1996. Die übrigen fünf Software-Produkte verschwanden zusammen mit Ihren Anbietern, übrigens allesamt deutsche Unternehmen, was gewiss in Teilen auch dem überbordenden Angebot heimischer Software geschuldet ist.

Wozu auf Jahre schauen?

Natürlich stellt sich die Frage, in welchem Kontext die Jahre überhaupt von Relevanz sind, denn Jahre an sich sind nicht immer ein Garantie-Beweis und sie sind auch keine Aussage über die Qualität eines Produktes. Doch wenn sich ein Produkt über einen langen Zeitraum im Markt behaupten kann, ist dieser Zeitraum immerhin ein Indikator dafür, dass dieses Produkt zumindest für einen Teil der Anwender notwendige Qualitäten aufweist.

Dann liefert das Jahr einen Hinweis darauf, wie viel Erfahrung ein Unternehmen mit begleitenden Anwendungen wie CAD, BSI oder auch SAP hat, zumindest aber haben kann. Denn je nach Ausprägung der Software und Anforderungen der Kunden können sich hier ganz verschiedene Qualifikationen entwickelt haben, die über die Jahre allerdings entsprechend umfangreich sein sollten.

Und schließlich gibt das Jahr einen Hinweis auf die Grundlagen der Software: Ihre Datenbank, das Datenbankmodell und die Programmierauffassung, also ob ein Monolith geschrieben oder Module programmiert wurden und welcher technische Unterbau verwendet wurde.

Vorsicht und Augenmaß

Spätestens bei Schlussfolgerungen zum Unterbau ist dann aber Vorsicht geboten und Nachfragen lohnt sich, denn nicht alle Hersteller wählen den Weg von Loy & Hutz. Die Freiburger haben ihre jüngste Software-Generation vollständig auf Basis des .NET-Frameworks programmiert und konsequent als neues Produkt gelauncht. Die meisten Hersteller behalten lieber ihren etablierten Produkt-Namen bei, denn der Neuaufbau einer Marke ist teuer und ein bisschen riskant.

Doch auch wenn der Wechsel im Stillen von statten geht, kann er Risiken einschließen. Das ist beispielsweise der Fall, wenn mit dem Produkt-Wechsel  umfangreiche Änderungen  am Werkzeug selbst einhergehen. Die hierdurch notwendigen Anpassungen und die möglicherweise nötige Neuprogrammierung von CAFM-Funktionalitäten kann auch für Kunden ein gewisses Risiko bergen.

Daten zum Download

Wer genau wissen möchte, welche Hersteller und CAFM-Software die Datenbasis bildeten, findet die Daten von CAD-Systemhaus und CAFM-News hier zum Download.


Abbildungen: CAFM-News

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