Statistik-Freitag: Ein Dutzend Lizenz-Optionen für CAFM-Software

Die Auswahl der Lizenzmodelle bei CAFM-Software ist in Deutschland breit gefächert

Die Lizenzmodelle bei CAFM-Software sind in Deutschland breit gefächert (Grafik anklicken für Vollbild)


(cafm-news) – Bei Microsoft Windows und diverser Software ist das Thema Lizenz einfach gelöst: Lizenzcode und E-Mail eintragen, schon ist das Programm frei geschaltet. Bei CAFM-Software ist das nicht immer so. Und nicht immer so einfach. Für mehr Übersicht im Dickicht haben wir gemeinsam mit dem CAD-Systemehaus aus Dresden den heutigen Statistik-Freitag die Lizenzierungs-Situation Stand Juni 2014 aufbereitet.

Aus einem ganzen Dutzend an Möglichkeiten schöpfen die erfassten 36 Hersteller, um ihre Software den Anwendern zugänglich zu machen. Abhängig von der Nutzungsart bieten manche Hersteller gleich eine ganze Hand voll Optionen an: Als Spitzenwert bieten vier Hersteller 5 verschiedene Lizenmodelle zur Auswahl, weitere 4 haben vier Varianten im Programm. Die Auswahl aus drei Optionen besteht bei weiteren 10 Anbietern.

Die Qual der Wahl

Insgesamt 16 verschiedenen Lizenzierungs-Modelle führt die Datenbank des CAD-Systemhauses auf, das auch dieses Mal wieder die Datenbasis für unseren Artikel liefert. Von diesen Lizenzierungs-Optionen setzen die im deutschen Markt vertretenen CAFM-Hersteller aktuell 12 ein, die ein breites Spektrum von Nutzungsszenarien und Softwarespezifika widerspiegeln. Die berücksichtigten Lizenzmodelle und ihre Abkürzungen sind:

  • CCU – Concurrent Use (Floating-Lizenzen)
  • CL – Campuslizenz (Schulen, Hochschulen)
  • CPU – Prozessorgebundene Lizenz
  • DL – Device based Licence (Geräte basierte Lizenz)
  • Dongle – Zumeist als USB-Stick ausgeführter Lizenz-Dongle
  • EAP – Enrollment for Application Platform
  • EWL – Einwohnerabhängige Kommunallizenz
  • GPL – General Public License
  • LGPL – Lesser General Public License
  • Lizenz-Key – generierter Lizenzschlüssel
  • NUL – Named-User-Licence (benutzergebundene Lizenz)
  • PL – Projektbezogene Lizenz
  • SaaS – Software as a Service
  • SL – Studentenlizenz
  • SPLA – Service Provider Lizence Agreement (SaaS-Derivat von Microsoft)
  • UL – Unternehmenslizenz (Nolimit Lizenz)

Häufigste Lizenzmodelle

Die am häufigsten eingesetzten Lizenzmodelle sind die nicht limitierte Unternehmenslizenz (UL) mit 24 Produkten. Ihr folgen mit je 22 Produkten die Concurrent Use Lizenz (CCU), die im Modell der Floating Licence nicht an Benutzer, sondern an eine absolute Zahl aktuell im System angemeldeter Benutzer gekoppelt ist, und die Named-User-Lizenz (NUL), die als exaktes Gegenstück zum CCU-Modell tatsächlich an einen genau bekannten Anwender gebunden ist.

Cloud-Lizenzen

Die Zahl der Lizenzangebote, die für Cloud-Systeme typisch sind, ist dagegen relativ gering, was auch mit dem Cloud-Angebot der Hersteller zusammen hängt: Nicht jedes Softwarehaus verfügt über eine web- oder serverbasierte Plattform, die entfernt agierende Nutzer mit den notwendigen Daten versorgen kann. Die hierfür typische Software-as-a-Service Lizenz (SaaS) bieten 5 der Hersteller an, das von Microsoft eingeführte Service Provider Licence Agreement (SPLA) mit im Prinzip dem selben SaaS-Ansatz ist bei weiteren 3 Anbietern im Programm.

Besondere Lizenzmodelle

Als ein besonderes Lizenzmodell darf sicherlich die Campus-Lizenz (CL) gelten, die speziell für Hochschulen bei Verwendung in der Lehre gedacht ist, also beim nicht-produktiven Einsatz. Sie steht bei fünf Software-Anbietern zur Auswahl. An Hardware gebundene Lizenzen sind noch seltener: Lediglich drei Hersteller nutzen Dongle, weitere drei die CPU für die Absicherung ihrer Software.

Fehlende Lizenzmodelle

Nicht zu finden sind in der Übersicht, wenig überraschend, die Lizenzen der Free-Software-Foundation. Hierzu zählen die General Public License (GPL), bei der ein Nutzer selber bestimmt, ob und wie viel Lizenzgebühr er abführen möchte, und die Lesser General Public License (LGPL). Auch die von Microsoft eingeführte Enrollment for Application Platform (EAP), bei der ein Kunde während der Vertragslaufzeit unbegrenzte Deployment-Rechte in seinem Unternehmen erhält, ist nicht vertreten. Als vierte Leerstelle ist die Studentenlizenz (SL) zu nennen, die allerdings durch die Campus-Lizenzen ausgeglichen sein könnte. Allerdings stellen Stunden auch keine typische Kundengruppe für CAFM-Software dar.

Fazit

Die Landschaft der Lizenzmodelle bei CAFM-Software ist bunt gemischt mit einigen klaren Tendenzen: Unternehmens-, Floating-Licence und benutzergebundene Lizenzen sind die klar favorisierten Modelle. Das bedeutet aber nicht, dass sich Hersteller auf ein einziges Lizenzmodell kaprizieren – die meisten haben mehrere Lizenz-Modelle im Angebot, die Spitzenreiter bis zu fünf verschiedene. Das sollte es Kunden leicht machen, die für sie optimale Lizenz-Variante zu finden.


Abbildungen: CAFM-News

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