Sieben CAFM-Hersteller führen den deutschen Markt an

Die CAFM-Matrix von Prof. Jens Nävy platziert sieben Systeme in die Top-Gruppe, die mehr als die Hälfte des Marktes unter sich aufteilt

Die CAFM-Matrix von Prof. Jens Nävy platziert sieben Systeme in die Top-Gruppe, die mehr als die Hälfte des Marktes unter sich aufteilt



CAFM-NEWS – Fragen Sie es sich manchmal beim Blick auf das überbordende CAFM-Portfolio hierzulande auch: Wer steht wo im deutschen Markt? Prof. Jens Nävy hat die Frage mit einer Leistungs-Matrix beantwortet, die interessante Erkenntnisse liefert. Im folgenden beschreibt er seine Ergebnisse:



anführung orangeUm die Position eines CAFM-Systems innerhalb des Marktes skizzieren zu können, müssen mehrere Faktoren berücksichtigt werden, denn die einzelnen Informationen über die Größe des Systemanbieters oder die Verbreitung des Systems allein lassen noch kein Ranking der Systeme zu. Daher wird durch uns, die CAFM-Consultant Jens Nävy, seit 1999 der Markt analysiert und das CAFM-Portfolio entsprechend visualisiert.

Um das CAFM-Portfolio (Stand 2015) für Deutschland zu erstellen, werden im Folgenden drei Faktoren bestimmt, dann qualitativ beurteilt und in ein Portfolio-Diagramm übertragen. Weitere weiche Faktoren, wie Zeitpunkt des Marktzuganges, aktuelle Entwicklungstendenzen und die subjektive Einschätzung und Erfahrung des Autors werden ebenfalls zur Beurteilung herangezogen.

Die drei Dimensionen des Diagramms sind:

  • Die Größe des Systemanbieters, gemessen an den CAFM-Mitarbeitern, dargestellt auf der x-Achse und eingeteilt in die Felder niedrig und hoch, wobei der Grenzwert bei 30 CAFM-Mitarbeitern liegt und das Maximum 150 Mitarbeiter beträgt.

  • Die Verbreitung des Systems, aufgetragen auf der y-Achse und gemessen an den in Deutschland installierten Systemen. Wiederum sind die Felder in niedrig und hoch eingeteilt und der Grenzwert liegt hier bei 150 Installationen. Der maximale Wert liegt bei 800 Installationen.

  • Die durchschnittliche Installationsgröße gemessen an den Client-Lizenzen. Hieraus ist die durchschnittliche User-Anzahl abzulesen, wobei hier die Client-Lizenzen gleichgesetzt werden mit der Anzahl der User. Aufgrund der unterschiedlichen Lizenzierungs-Modelle wie Current-User oder unternehmensweite Lizenzen sowie Internet-Anwendungen die unabhängig von der Anzahl der Benutzer sind, gibt es Abweichungen zur Realität. Zur Darstellung werden 3 Gruppen von durchschnittlichen Installationsgrößen gebildet: bis 15 User, 15–60 User, über 60 User. Sie werden durch unterschiedlich große Kreise dargestellt, wobei gilt: Je mehr Anwender bei der durchschnittlichen Installation des Systems beteiligt sind, desto größer ist der Durchmesser des Kreises.



Die Größe der durchschnittlichen Installation des CAFM-Systems lässt Rückschlüsse auf die Intensität der Nutzung und die Leistungsfähigkeit des Systems zu: Im Vergleich zu dem CAFM-Portfolio von 2005 hat sich die durchschnittliche Installationsgröße insgesamt gesteigert, was auf einer höheren Durchdringung und Akzeptanz der CAFM-Systeme in den Organisationen basiert.

Wenn man sich die Positionierungen betrachtet so fällt auf, dass sich mit rund 56% die Mehrzahl der CAFM-Produkte in dem linken, unteren Quadranten bewegen. 24 Systeme werden von weniger als 30 CAFM-Mitarbeitern betreut und sind mit unter 150 installierten Systemen wenig verbreitet, ihr Marktanteil beträgt jeweils unter 1,5%. Diese Systeme sind entweder Systementwicklungen mit zukünftigem Entwicklungspotential oder es sind Systeme, die sich bisher nicht stark am Markt positionieren konnten.

Zu den Systemen mit Potential zählen einige technologisch anspruchsvolle Systeme mit beispielsweise Internet-Technologie und objektorientierte Datenbanken, Systeme die auf Standards wie MS-Visio aufsetzten oder auch Systeme, die schon lange am Markt verfügbar sind, jedoch eine Nische wie das Industrial Facility Management abdecken.

Das interessanteste Segment – hohe CAFM-Mitarbeiterzahl und hohe Verbreitung – wird von 7 Systemen besetzt, wobei hier Unterschiede in der durchschnittlichen Installationsgröße erkennbar sind. Diese Systeme zeichnet neben den dargelegten eindeutigen Faktoren Verbreitung und Größe auch eine sehr hohe Qualität der Anwendung aus.

Im Vergleich zum CAFM-Portfolio aus dem Jahr 2005 ist die Anzahl in der Übersicht 2015 auf 7 Top-Systeme gestiegen, die zusammen einen Marktanteil von 55 % haben. Alle 7 Systeme werden in der Deutschland entwickelt und 4 Systeme sind schon seit 20 oder mehr Jahren auf dem CAFM-Markt vertreten.

Im Verfolger-Segment – große Systemanbieter, mittlere Verbreitung – sind 3 CAFM-Systeme interessant, zu denen auch zwei international führende IWMS-Anbieter gehören.

Diese beiden Gruppen mit zusammen 10 CAFM-Systemen können als Technologie- und Marktführer bezeichnet werden. Zu dieser Einschätzung ist der Autor gelangt, nachdem er alle Top-CAFM- Systeme persönlich begutachten konnte. Denn erst die Kombination der drei hier vorgestellten Dimensionsgrößen gepaart mit der subjektiven Einschätzungen des Autors ermöglicht das Ranking der CAFM-Systeme.“





Die hier vorgestellte Darstellung der CAFM-Systeme im Deutschen Markt durch Prof. Jens Nävy ist ein Auszug aus dem 2018 erscheinenden Buch „Facility Management – Grundlagen, Informationstechnologie, Implementierung und Anwendungsbeispiele“ (5.Auflage, Springer Verlag), das die CAFM-News nach Erscheinen vorstellen werden.






Prof. Jens Nävy

Prof. Jens Nävy ist Inhaber des Beratungsunternehmens CAFM-Consultant in Köln, Professor für Dienstleistungs- und Flächenmanagement im Fachbereich Architektur, Facility Management und Geoinformation der Hochschule Anhalt Standort Dessau und Fachbuchautor zu den Themen Facility ManagementSieben CAFM-Hersteller führen den deutschen Markt an - CAFM-News und Facility ServicesSieben CAFM-Hersteller führen den deutschen Markt an - CAFM-News




Abbildungen: Prof. Jens Nävy




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