Im Kriechgang: INservFM Aussteller-Beirat wächst um einen CAFM-Hersteller

Mehr CAFM: Die Mesago meldet die Erweiterung des Ausstellerbeirats um einen weiteren CAFM-Anbieter

Mehr CAFM: Die Mesago meldet die Erweiterung des Ausstellerbeirats um einen weiteren CAFM-Anbieter



CAFM-NEWS – In der Presse-Meldung zur Trennung vom WVIS hatte es die Mesago angekündigt, nun ist es bestätigt: Die CAFM-Anbieter sollen mehr Einfluss auf die Geschicke der INservFM haben. Deshalb ist der Ausstellerbeirat um ein Mitglied aus dem CAFM-Bereich gewachsen. Das schreibt Messeveranstalter Mesago. Und:

Die INservFM entwickelt ihr Veranstaltungskonzept für 2018 weiter und dabei spielt insbesondere der CAFM-Bereich als Voraussetzung für professionelles Facility Management eine zentrale Rolle.

Das Zitat aus der Einleitung der Pressemeldung weckt Hoffnungen. Zu Recht?


Mehr CAFM im Ausstellerbeirat

Erweitert wird der Ausstellerbeirat durch Stephan Mau, Geschäftsführer von Planon, der gemeinsam mit Frank Bögel von Conject für die Belange der Software-Seite des Facility Managements streiten wird. Die Wahl überrascht:

Zum einen hat die Planon zur INservFM 2017 ihre Standfläche halbiert. Dann ist das Unternehmen in Deutschland lediglich mit einer Niederlassung vertreten. Und ihr Hauptgeschäft macht Planon auch nicht in DACH.

Geht es um Internationalität? Die können zum Beispiel auch Archibus, FaMe und InCaTec als Axxerion-Partner liefern. Oder Bentley Systems, Manhattan Software und MSC, wenn das Unternehmen außerhalb des Landes beheimatet sein soll. Wenn es um Zukunftsvisionen geht, würden schon offene Augen und Ohren auf dem blauen Teppich genügen. Oder stand Planon schlicht auf irgendjemandes Wunschzettel?

Anbieter wie HSD, IMS, Loy & Hutz, N+P, pit-cup oder Speedikon wären alternative Kandidaten gewesen. Und auch Unternehmen wie communalFM, EBCsoft, iffm, Keßler oder KeyLogic hätten zu einer größeren Spreizung – Verzeihung: Pluralität – beigetragen. Denn der Zuwachs an CAFM-Kompetenz im Beirat soll laut Mesago erhöhte Stimmenvielfalt und mehr Pluralität bieten. Repräsentativ für die Branche CAFM muss die Wahl offenbar nicht sein.


Die Zahlen relativieren

Zu fragen ist auch, ob die Erweiterung um einen CAFM-Vertreter tatsächlich die versprochene Stärkung für die Software-Seite des FM darstellt. Mit Blick auf den Ausstellerbeirat zur INservFM 2017 geht es allerdings auch kaum schwächer:

  • GEFMA: 2 Vertreter
  • FM-Anbieter: 5 Vertreter
  • WVIS: 1 Vertreter
  • Industrie-Service: 2 Vertreter
  • CAFM-Anbieter: 1 Vertreter

Dass jetzt ein weiterer CAFM-Vertreter hinzugekommen ist, mag hübsch klingen, in der Realität ist es Augenwischerei. Denn Prozentual nimmt der Einfluss von CAFM nicht wesentlich zu, da auch der Industrieservice im Beirat wachsen soll. Bei aktuell drei Vertretern inklusive WVIS müssten es für 2018 wenigstens vier Industrie-Service-Mitglieder werden.


Inverse Wirklichkeit

Damit käme der Industrieservice auf einen Anteil von 29 Prozent, CAFM hätte dagegen nur 14 Prozent, also weniger als die Hälfte der Stimmen – bei 28 CAFM- und Software-Ausstellern auf der INservFM 2017 gegenüber 3 Ausstellern der Service-Seite, wohlgemerkt.

Da wirkt es wie pure Ironie, wenn die Mesago betont, dass CAFM fast ein Drittel der Ausstellungsfläche belegt, denn damit könnte CAFM auch ein Drittel der Beiratsmitglieder einfordern. Das nämlich ist fast genau der Anteil, den der Industrieservice erhalten dürfte, der dieses Jahr übrigens auch keinen Slot im Kongress bespielte.


Gruppen statt Umsatz oder Fläche

Wobei sich die Zusammensetzung statt an Fläche oder Tradition oder Branchenumsatz am prozentualen Anteil der jeweiligen Aussteller-Gruppen orientieren könnte. Dann kämen sogar die Hochschulen, Consultants, Verlage und die bunten Anbieter von Nilfisk über Tork bis zu Licht-, Büromöbel–, Schallschutz- und sonstigen Herstellern mit ins Boot. Dazu reicht der Platz am Tisch nicht? Stühle räumen könnte helfen.


Würden die Sitze im Beirat der INservFM 2017 analog zur Präsenz der Aussteller-Gruppen vergeben, sähe seine Zusammensetzung dramatisch anders aus.

Würden die Sitze im Beirat der INservFM 2017 analog zur Präsenz der Aussteller-Gruppen vergeben, sähe seine Zusammensetzung dramatisch anders aus.




CAFM verbandsseitig abwesend

Und verbandsseitig bleibt CAFM im Messebeirat weiterhin komplett ausgeblendet. Wobei die Mesago zumindest das pfiffig hätte abwenden können: Mit Klaus Aengenvoort als Ring-Vorsitzenden und Geschäftsführer von eTask gibt es schließlich jemanden, der für CAFM sowohl die Verbands- wie die Unternehmens-Perspektive einbringen kann. Und der was zu sagen hat – in der Branche und für die Branche. Mit Blick auf Personalwahl und prozentuale Verteilung im Beirat scheint das aber gar nicht gewollt zu sein.


Bitteres Zuckerl

Stattdessen soll zur INservFM 2018 das Thema Digitalisierung auf dem Messeforum mit weiteren Keynote-Speakern angereichert werden, als weiteres Zuckerl für die Software-Buden.

Wenn man sich vor Augen führt, dass aktuell eine Reihe von CAFM-Ausstellern intensiv diskutiert, ob sie der INservFM nicht endgültig den Rücken kehren soll, und dass die BIM-World als alternative Kongress- und Ausstellungs-Plattform mit einem CAFM-Hub gezielt um die CAFM-Hersteller wirbt, reicht die jetzt als Aufwertung kommunizierte Beirats-Kosmetik wohl kaum. Oder anders:

Liebe Mesago,
große Worte und kleine Taten?
Das ist einfach kein gutes Bindemittel.





Abbildungen: CAFM-News




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2 Antworten

  1. Michael sagt:

    „Die INservFM entwickelt ihr Veranstaltungskonzept für 2018 weiter…“ — fragt sich nur, ob das die richtige Richtung ist.

    Wir werden sehen…

  2. einfach nur lachhaft, was sich da ein Messeveranstalter erlaubt!

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