Elektronische Heizkörper-Ventile in der Gebäude-Automation

Auf die Viertelstunde genau lassen sich elektronische Thermostat-Ventilköpfe steuern

Auf die Viertelstunde genau lassen sich elektronische Thermostat-Ventilköpfe steuern


(cafm-news) – Wer Heizenergie sparen will, muss nicht zum Behördenventil greifen, der Attrappe, die sich drehen lässt, ohne die Heizleistung zu ändern. Die Alternative sind elektronisch gesteuerte Heizungsventile. Die meisten lassen sich zwar (noch) nicht in großem Stil ausrollen, weil sie über Bluetooth und Smartphone-Apps oder über Router und DECT gesteuert werden, aber auch sie zeigen schon den generellen Nutzen. Die CAFM-News haben sich ein Modell für den Selbstversuch besorgt.

Der Charme elektronischer Wärmeregler ist, wie einfach sie im Grunde einzusetzen sind: Sie ersetzen den manuellen Drehknopf auf den üblichen Ventilen, achten selber auf die vorgegebene Temperatur und können mit ihren feinen Stellmotoren sehr sensibel nachregulierten. Bei ihrer Arbeit lassen sie sich online oder per App überwachen und steuern. Und sollte etwas nicht passen, verschicken sie sogar eine E-Mail an den zuständigen Mitarbeiter.

Den Austausch eines Reglers kann jeder Klempner und selbst Oma Müller: Handregler abschrauben, elektronischen Regler aufschrauben. Fertig ist der mechanische Teil der Installation. Falls die Standard-Aufnahme von Heimeier nicht passt, gibt es für wenig Geld auch zahlreiche Adapter für Danfoss, Vaillant, Oventrop und weitere Hersteller.

Der elektronische Teil der Installation ist ähnlich einfach: Batterien einlegen und im ersten Schritt mit dem Server verbinden – in unserem Fall mittels DECT ULE an eine FritzBox. Das geht per Knopfdruck praktisch von selbst. Anschließend muss der Stellmotor herausfinden dürfen, wie viel Stellweg ihm konkret zur Verfügung steht. Ist das vollbracht, werden in Schritt vier auf der Server-Oberfläche die Einstellungen kontrolliert.

Umfangreiche Einstellung-Möglichkeiten für jedes Heizkörper-Ventil

Es finden sich Einstellungen für

  • Basisinformationen zu Modell, ID, Software-Version, hausinternem Namen, Verbindungs- und Batteriezustand
  • Tastensperre aktivieren, so dass das Gerät nicht mehr manuell zu steuern ist
  • Zeitschaltung, um für jeden Tag der Woche in 15-Minuten-Schritten die Heiz- und die Sparzeiten festzulegen – einschließlich der jeweiligen Temperaturen
  • Urlaubsschaltung, um für ganze Zeiträume die Temperatur kontrolliert abzusenken, von denen sich auch mehrere pro Thermostat eintragen lassen
  • Heizung aus, um die Regler komplett herunterzufahren
  • Fenster-auf-Erkennung mit Empfindlichkeit und Dauer, in der das Ventil geschlossen bleibt
  • Temperaturabweichung am Heizkörper, falls die Raumtemperatur gegenüber dem Messpunkt anzugleichen
  • Push-Benachrichtigungen, um Nachrichten vom Regler zu erhalten

Sind die Einstellungen gesichert, läuft alles automatisch – bis die Batterien leer sind. Sie müssen bei unserem Testmuster laut Hersteller EuroTronic nach etwa zwei Jahren getauscht werden.

Was im Betrieb schnell zu bemerken ist: Die Temperatur im Raum wirkt gleichmäßiger warm. Auch ist der Raum zur Wunschzeit angenehm temperiert und nach Büroschluss fällt das Thermometer zuverlässig auf die Spartemperatur. Soweit bietet der Automatismus viel Komfort und die Chance, gezielt und sicher Energie zu sparen.

Bis zu 30 Prozent weniger Verbrauch versprechen die einschlägigen Hersteller, und der Testzeitraum lässt vermuten, dass sie damit nicht ganz falsch liegen. Wobei natürlich ein einzelner Raum in einem Gebäude und eine Testphase von vier Wochen in diesem milden Herbst wenig kontrollierbare Aussagekraft haben.

Wer selber versuchen möchte, wie angenehm das Leben mit einer automatisierten Heizkörper-Steuerung sein kann, findet für den Selbstversuch passende Regler online – neben DECT auch solche mit Bluetooth-Steuerung für Smartphones:

  • Eurotronic Comet DECT für AVM FRITZ!Box
  • komforthaus COMET Blue Heizkörperthermostat, Bluetooth LE 4.0
  • komforthaus COMET Blue Energiespar-Regler 5-er Set, Bluetooth LE 4.0

Haben Sie auch schon Tests mit elektronischen Heizkörper-Thermostaten gemacht? Welche Produkte können Sie für größere Anwendungen empfehlen? Schildern Sie uns Ihre Erfahrungen gerne in einen Kommentar unter diesem Artikel!


Screenshots: CAFM-News

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