CAFM-Zahl der Woche: 70

Die CAFM-Zahl der Woche ist die 70 für 70 Jahre Planstadt Eisenhüttenstadt
Die CAFM-Zahl der Woche ist die 70 für 70 Jahre Planstadt Eisenhüttenstadt

CAFM-NEWS – Die CAFM-Zahl dieser Woche ist die 70. Denn vor siebzig Jahren wurde eine komplette deutsche Stadt vom Reißbrett bis zur Nutzung gebracht: Eisenhüttenstadt. Der Name verriet auch den Zweck, nämlich Eisen zu verhütten. Was dort auch heute noch geschieht.

Eisen zu verhütten klingt, zugegeben, deutlich charmanter als das, was von den DDR-Oberen für Eisenhüttenstadt vorgesehen war: Aus Schrott neuen Stahl zu kochen, um die DDR aufbauen zu können. Darum trug die Stadt in der DDR auch den Spottnamen Schrottgorod – Gorod ist das russische Wort für Stadt.

Der Beschluss, die so genannte sozialistische Wohnstadt zu bauen, erfolgte im Juli 1950. Zuerst war der Ort als Stadtteil des Städtchens Fürstenberg (Oder) geplant, das im 13. Jahrhundert erstmals erwähnt wird. Der neue Ortsteil, der ab 1953 Form annahm, tat das übrigens zu Anfang unter dem Namen Stalinstadt. Erst 1963 wurde Stalinsatdt mit Fürstenberg zu Eisenhüttenstadt zusammen gefasst. Vielleicht, weil Stalin da nicht mehr so en vogue war?

Noch eine andere Bezeichnung gibt es für das Stadt-Projekt, nämlich Planstadt. Der Grund ist, dass Eisenhüttenstadt vom Reißbrett entstand (und nicht, weil die Stadt mit einem genauen Produktions-Ziel für den nächsten Fünf-Jahres-Plan errichtet wurde).

Damit es in Eisenhüttenstadt läuft, kümmern sich heute fünf städtische Betriebe um Wohl und Wehe der kommunalen Strukturen. Es sind:

  • Stadtwirtschaft Eisenhüttenstadt GmbH
  • Stadtwerke Eisenhüttenstadt GmbH
  • GeWI Eisenhüttenstädter Gebäudewirtschaft GmbH
  • Städtisches Krankenhaus Eisenhüttenstadt GmbH
  • Städtisches Alten- und Altenpflegeheim Eisenhüttenstadt GmbH

Übrigens gab es im Westen Deutschlands ein ähnliches Projekt, das vom NS-Regime vererbt in den 1950-er Jahren fortgeführt wurde. Und hier wurde die Stadt am Reißbrett geplant, um einen Industriebetrieb zu befeuern. Der produzierte allerdings keinen Stahl, er verarbeitete ihn, um das Land mobil zu machen. Bei den Nazis für den Krieg, in der BRD für die landesweite Beweglichkeit der Zivilbevölkerung. Welche Stadt das ist?

Die Stadt des KdF-Wagens nahe Fallersleben. Heute heißt sie Wolfsburg.





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Abbildungen: CAFM-News




Die CAFM-News präsentieren die Zahl der Woche in Zusammenarbeit mit dem Studiengang Technisches Facility Management am Fachbereich Duales Studium der HWR Hochschule für Wirtschaft und Recht in Berlin und ihrem Dozenten Ralf Rieckhof, im Hauptberuf Consultant bei pit-cup




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