CAFM-Zahl der Woche: 7

Die CAFM-Zahl der Woche ist die 7 – für die sieben Plagen des Bauens.

Die CAFM-Zahl der Woche ist die 7 – für die sieben Plagen des Bauens.



CAFM-NEWS – Die CAFM-Zahl dieser Woche ist die 7. Nicht, weil die Woche sieben Tage hat, an denen FM und CAFM eine wichtige Rolle im Leben eines wohlgepflegten Gebäudes spielen, sondern wegen der sieben Plagen des Bauens. Kennen Sie nicht?

Kannte ich auch nicht. Aber man(n) lernt ja nie aus. Also: Die sieben Plagen des Bauens sind – die verschiedenen Gewerke, die in ihrem Metier herumpfuschen und schon im Voraus für üppige Folgekosten sorgen? Könnte man meinen, stimmt aber nicht.

Sind die sieben Plagen dann das Gespann aus Bauträger, Architekt, Baustatiker, BIM-Manager, Software-Supporter, späterem Nutzer und dessen Frau? Auch nicht.

Benannt hat die sieben Plagen des Bauens der Architekt Meinhard von Gerkan im weisen Alter von 78 Jahren in seinem Buch Black Box BER, in dem er als Architekt des Bauwerks mit Missständen abrechnet, die den Erfolg des Flughafens torpedierten.

Und Gerkan weiß, worüber er zürnt, er hat 1965 – gerade einmal 30 Jahre alt – den Flughafen Berlin Tegel gebaut.

Fehlen aber noch die sieben Plagen des Bauens, die wir des Anstands Halber direkt zitieren. Es sind:

  1. Falsch definierte Bauaufgaben beziehungsweise unkonkrete und politisch umstrittene Wunschzettel
  2. Unrealistische Baukosten
  3. Unrealistische Zeitrahmen. In öffentlichen Bauprojekten richten sich Termine und Zeitrahmen nach Wahlperioden und Ämterlaufzeiten. Planungs-, Prüf- und Bauzeiten sowie notwendige Testphasen für einen einwandfreien Prozessablauf werden nicht nach beauftragter Arbeitskapazität innerhalb es deutschen Baurechts geplant, sondern nach Gutdünken festgelegt.
  4. Mangelnde Kommunikation unter den Beteiligten: jeder denkt, plant und handelt nur für sich. Architektur jedoch ist eine kollektive Kunst. Je größer und komplexer das Bauvorhaben ist (BER dürfte eines der größten in Deutschland sein), desto größer ist die Zahl der Spezialisten, auf deren Kommunikation es aufkommt. Selbst ein hochrangiges Orchester braucht einen Dirigenten. Keiner käme jedoch auf die Idee, Justisten, Aufsichtsbeamte, Banker oder Marketingstrategen an das Dirigentenpult zu stellen. Beim Flughafen Berlin Brandenburg waren vergleichbare Besetzungen gängige Führungspraxis.
  5. Architekturfremde Gewerke und Gremien, die alles infrage stellen, nehmen überhand und Einfluss, zum Beispiel Juristen, Banker, Marketingstrategen.
  6. Permanente Änderungen aller Anforderungen
  7. Eitelkeit des Bauherrn und des Architekten

Macht sieben Gründe, klingt trotz der Fülle aber auch irgendwie nach einem einzelnen Grund: menschliches Versagen.





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Abbildungen: CAFM-News




Die CAFM-News präsentieren die Zahl der Woche in Zusammenarbeit mit dem Studiengang Technisches Facility Management am Fachbereich Duales Studium der HWR Hochschule für Wirtschaft und Recht in Berlin und ihrem Dozenten Ralf Rieckhof, im Hauptberuf Consultant und Leiter Marketing bei pit-cup





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