CAFM-Zahl der Woche: 318
CAFM-NEWS – Die CAFM-Zahl dieser Woche ist die 318. So viele Werbepartner von Yahoo muss der geneigte Webnutzer einzeln (!) wegklicken, wenn er sich unbeobachtet von diesen – gefühlt zahllosen – Diensten im Yahoo-Universum bewegen möchte. Was natürlich noch nicht das gesamte Web ist, aber schlimm genug…
Mit dem Stichtag 25. Mai, also kommenden Freitag, werden die Schatten der DSGVO immer kürzer. Im Gegenzug steigt die Zahl der freundlichen Anschreiben und Browser-Prompts, die einen bitten, man möge doch sein Einverständnis geben, auch weiterhin ausspionierte werden zu dürfen – Entschuldigung, durch ein schnell geklicktes „JA, ICH WILL“ zur Aufrecht-Erhaltung der kundenorientierten Services beizutragen.
Und wenn man nicht will?
Dann bieten die Unternehmen natürlich auch einen umfangreichen Service. Yahoo beispielsweise lädt ein, die Partner genannten Werbepartner selektiv zu deaktivieren. Das heißt, 48 Partner, die dem Transparency & Consent Framework des Interactive Advertising Bureau (IAB) zugestimmt haben, per Mausklick abzuhaken. Und die weiteren Partner auch, also jene 270 Werbefirmen, die nicht dem Framework zugestimmt haben.
Ob die IAB-Zustimmung relevant ist, kann aber getrost in Frage gestellt werden, denn das IAB ist ein internationaler Wirtschaftsverband der Online-Werbebranche. Und sein Interesse gilt nicht den Endkunden, sondern laut Website den Interessen von Unternehmen der digitalen Werbe- und Medienindustrie.
Immerhin kann man bei Yahoo jeden dieser auf zwei Bereiche verteilten insgesamt 318 Werbepartnern die Zustimmung entziehen, einen Cookie zu setzen. Und beim zeitraubenden Wegklicken einen Mausarm bekommen. Wer zur Bestätigung dann zum Schluss die Schaltfläche Fertig klickt, erhält folgende Information:
Problem beim Ausführen.
Bitte versuchen Sie es später noch einmal.
Gefolgt von einem Button mit der Aufschrift Start over.
Ya-hoooo! Endlich was zu tun. Zum Beispiel über die Zahl 1 nachzudenken. Was das wäre? Der eine Opt-out Cookie, der allen Werbetreibenden und sonstigen Online-Keks-Verteiler sagt: Flossen weg von meinem Speicher. Das Problem: Es gibt ihn nicht.
Da hilft dann nur noch, die Browser-Einstellungen zu ändern, so dass wenigstens die Cookies von Drittanbietern nicht mehr gesetzt werden können. Falls nicht gleich Tabula Rasa möglichst ist, ohne dass das Internet zur No-Go-Zone wird, weil Webseiten wegen gewünschter Keksbefreiung die Zusammenarbeit generell verweigern.
Mal schauen, wie die DSGVO das lösen wird.
PS – Übrigens gehören zu Oath unter anderem auch noch AOL The Huffington Post, MapQuest, TechCrunch und Tumblr – und bei jedem dieser Unternehmen müssen die Webepartner einzeln weggeklickt werden. Damit wäre auch klar, warum der Mausarm nicht mehr weggeht…
Ihre CAFM-Zahl
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Abbildungen: CAFM-News