CAFM-Zahl der Woche: 3

CAFM-NEWS – Die CAFM-Zahl dieser Woche ist die 3 für die drei Prozent der deutschen Internetnutzer, die meinen, dass sie auch mal auf das Internet verzichten könnten. Eine Umfrage vom Digitalverband Bitkom hat es zu Tage gefördert. Und man sollte denken, das heißt nichts Gutes. Denn:
Die 3 Prozent klingen natürlich nach sehr sehr wenig. Und es ist zudem irritierend, wenn sich zeigt, dass es gerade die Jüngsten sind, die unbedingt online bleiben müssen, müssen, müssen. Als gebe es keine Klimakrise, die ihnen das Hirn grillen könnte, wenn sie ständig nur surfen, streamen, chatten und posten, die Lebensjunioren …
Aber natürlich sind die Eltern schuld! Wer vorlebt, was besser unterlassen wird, darf sich nicht wundern, wenn der Nachwuchs ebenso rammdösig durch seine Tage taumelt. Natürlich mit Google Maps im Display, damit sie nach Hause finden.
Na gut, das war jetzt ein bisschen polemisch.
Zum Glück gibt es natürlich bei jeder Statistik auch Nebeninformationen, Kleingedrucktes und Nicht-Explizit-Hervorgehobenes. Beispielsweise, dass sich die 3 Prozent auf ein Totum von 87 Prozent beziehen, was die Zahl der Studienteilnehmer angibt, die sich überhaupt als Internetnutzer betrachten.
Macht 13 Prozent Nicht-Nutzer? Mitnichten. Denn lediglich 10 Prozent geben explizit an, keine Internetznutzer zu sein. Damit bleibt eine Dunkelziffer von wiederum 3 Prozent, die nicht wissen, was sie tun, was sie sind oder die es nicht zu verraten gedenken.
Womit sich die Hauptaufgabe von Statistiken herauskristallisiert:
Verwirrung stiften!
Schaffen wir also Transparenz: Befragt wurden 1000 Deutsche. Als Internetnutzer betrachten sich von diesen 87 Prozent, also ca. 870 Personen. Von diesen sagt in der Gruppe der 16- bis 29-Jährigen lediglich 1 Prozent, Webabstinenz könnte eine temporär mögliche Lebensform darstellen. Bei den 30- bis 49-Jährigen sind es – wer hätte es gedacht – mit 3 Prozent nicht arg viel mehr und auch nur 1 Prozentpunkt weniger als bei den 50 bis 65-Jährigen, bei denen es 4 Prozent sind, die dann und wann auch ohne Webbegleitung durch den Tag schreiben mögen. Danach wird verrentet.
Moment mal…!
Liegt es vielleicht an der Berufstätigkeit und dem Umstand, dass immer mehr Tätigkeiten die Nutzung von Webdiensten einfordern, dass so viele Menschen der Webabstinenz abschwören? Sie wären ja sonst arbeitslos!
Oder liegt es daran, dass Menschen ab 65 Jahren nicht nur in ihrer Kindheit und Jugend vermittelt bekommen haben, dass ein Leben ohne Bits und Bytes eine durchaus attraktive Existenzform darstellt, sondern dieses auch am eigenen Leib erfahren durften, sie also noch so altmodische Dinge beherrschen wie Basteln, Lesen, Musizieren, Kochen, Backen, Gärtnern und was es sonst noch an sinnstiftender Beschäftigung gibt?
Wie lässt sich das beantworten?
Ich hätte da einen Vorschlag: Der Bitkom macht eine Studie zu den Freuden analogen Zeitvertreibs. Das könnten helfen, und nicht bloß als PDF.
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Abbildungen: CAFM-News
Die CAFM-News präsentieren die Zahl der Woche in Zusammenarbeit mit der WINGS-Fernstudium an der Hochschule Wismar im Fernstudiengang Master Facility Management und ihrem Dozenten Ralf Rieckhof, im Hauptberuf Consultant bei der pit-cup GmbH.