CAFM-Zahl der Woche: 20/5549

Die CAFM-Zahl der Woche ist die 20/5549 für den Bundesratsbeschluss zum Einbau von Smart Metern bis 2032 - Bild: CAFM-News
Die CAFM-Zahl der Woche ist die 20/5549 für den Bundesratsbeschluss zum Einbau von Smart Metern bis 2032 – Bild: CAFM-News

 

CAFM-NEWS – Die CAFM-Zahl dieser Woche ist die 20/5549. Dabei handelt es sich allerdings nicht um eine drollige Bruchzahl, was etwas Abwechslung in Aussicht stellte, sondern um einen Bundesratsbeschluss, was immerhin etwas Aufregung verspricht. Denn der Bundesratsbeschluss 20/5549 sieht ab 2025 den flächendeckenden Einbau von Smart Metern verpflichtend vor, damit 2032 überall der Strom smart gemessen werden kann. Kann er?

Wer die aktuelle Diskussion zum Umstieg auf Wärmepumpen vor Augen hat, wird je nach humoristischer Präferenz amüsiert lächeln oder kopfschüttelnd losprusten. Zeigt doch die monotechnologisch denkende Entscheider-Riege, wie mit frühzeitiger Festlegung auf genau eine Option neue Jobs geschaffen werden und ein neues Wirtschaftswunder einzieht. Beschrieben wurde das phantastische Phänomen erst jüngst in mehreren Zeitungsberichten:

Weil Wärmepumpen fehlen, werden sie hier geklaut, da teuer verhökert und dort wieder eingebaut, wo sie dann erneut geklaut werden können. Ist das der erste Schritt zur staatlich geförderten Kreislaufwirtschaft? Mich bangt…

Wobei – das wichtige Stichwort heißt ja „fehlen“.

Es ist ein prima Stichwort. Denn schließlich fehlen schon jetzt die Menschen, die Wärmepumpen einbauen können. Und die Spezialisten für den Wechsel von Drehstromzählern zu Smart Metern? Die könnten bis 2032 vielleicht sogar ausgebildet sein.

Aber ob sich schon 2025 ausreichend Fachkräfte finden, die neben dem Einbau von Wärmepumpen und dem Verlegen von Stromtrassen und dem Aufbau von PV- und Windkraftanlagen und dem Errichten von Speichern (falls es dann schon welche gibt) noch ausreichend Zeit haben, Smart Meter zu installieren… – ich werde es nicht beschwören wollen.

Muss ich aber auch gar nicht. Ich muss bloß dem Hausmeister sagen, dass er die Kellertür öffnet, wenn sich eines Tages der Smart Meter Installateur ankündigt, um im Keller neue Intelligenz zu installieren. Die muss dann nur noch nach außen kommunizieren können. Wie sie das anstellt, ist das datentechnische Überraschungs-Ei:

Kommuniziert der Smart Meter per Powerline? Beantragt er eine eigene Datenleitung nebst Router und DSL-Anschluss beim Provider seines Vertrauens? Oder erwarten die Stadtwerke, dass mein Smart Meter, das meinen Strom misst, Zugang zu meinem häuslichen Privat-WLAN erhält, damit die Bundesgesetzgebung erfüllt ist?

Spätestens wenn letzteres der Fall ist, möchte ich allerdings wissen, wie das Smart Meter gedenkt, sich gegen Hackerangriffe zu wappnen, damit meine Datenhoheit nicht untergraben wird. Und damit mich nicht eines Tages auf meiner Stromrechnung der Verbrauch einer mittleren Aluminium-Hütte angrinst, weil irgend ein 13-jähriger Witzbold aus Klein Unterblödingen der Ansicht war, dass irgendwo irgendwas zu manipulieren ein super Zeitvertreib ist im Nirgendwo der Zivilisation.

Aber da ist ja zum Glück das BSI davor. Das nämlich konstatierte schon vor einer Weile, alle Hersteller von Smart Metern seien inzwischen technologisch auf einem so sicheren Niveau, dass Einzelabnahmen von Zählern entfallen können. Das beruhigt das sorgengefüllte Gewissen. Sicher.

Trotzdem bleibt noch das andere Dilemma. Das Dilemma der Modernisierung. Jeder Modernisierung allerdings: Im Streben nach Zukunft gerät das Alte gewaltig durcheinander. Und wir? Stehen mittendrin…

 



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Abbildungen: CAFM-News




Die CAFM-News präsentieren die Zahl der Woche in Zusammenarbeit mit dem Studiengang Technisches Facility Management am Fachbereich Duales Studium der HWR Hochschule für Wirtschaft und Recht in Berlin und ihrem Dozenten für digitale Techniken im Facility Management, Ralf Rieckhof, im Hauptberuf Consultant bei pit-cup

 

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Eine Antwort

  1. Der Emm sagt:

    Die Geräte bringen LoraWAN mit, keine Angst ;-)

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