CAFM-Zahl der Woche: 120

Die CAFM-Zahl der Woche ist die 120, denn mit 120 gelben Mikropunkten verpetzen viele Farbdrucker ihre Seriennummer sowie Zeit und Datum eines Ausdrucks

Die CAFM-Zahl der Woche ist die 120, denn mit 120 gelben Mikropunkten verpetzen viele Farbdrucker ihre Seriennummer sowie Zeit und Datum eines Ausdrucks



CAFM-NEWS – Die CAFM-Zahl dieser Woche ist die 120. Denn wie ein aktueller Fall zeigt, lässt sich mit 120 gelben Punkten alles verschlüsseln, was der gewiefte Kriminologe für die Ermittlung eines Tatortes braucht – oder gleich für die Ermittlung des Täters.

Erinnert hat uns daran unfreiwillig eine junge Dame mit dem Namen Reality Winner, zu deutsch Wirklichkeit Gewinner. Was Sie aber leider nicht ist, mutmaßlich auch der gelben Punkte wegen.

Die 25-jährige hat nämlich geheimes Material der NSA an ein Enthüllungs-Magazin namens The Intercept weiter geleitet. Und das Enthüllungsmagazin enthüllte dann den staatlichen Ermittlungsbehörden die Identität der Informantin.

Möglicherweise geschah das gänzlich unfreiwillig, aber eigentlich sollten Journalisten und Enthüllungs-Plattformen das Wort Informantenschutz im Schlaf buchstabieren können und in dem Kontext auch jegliches Informations-Material zurückhalten (wir können das jedenfalls!).

Ermittelt wurde die junge Frau also wegen jener 120 gelben Punkte auf dem Farbausdruck. Respektive gelber Punkte, die maximal die Anzahl von 120 hätten haben können, in ihrem Fall allerdings nur 55 Punkte waren. Und das hat sie verraten.

Denn Farbdrucker vieler Hersteller drucken seit spätestens 2004 mit jedem Ausdruck zusätzlich zum gedruckten Inhalt auch ein Raster mikrofeiner gelber Punkte aus, und die codieren das Gerät, Datum und Zeit. (Nebenbei erklärt das übrigens, warum auch bei konstantem Schwarz-Weiß-Druck irgendwann die gelbe Patrone zur Neige geht.)




Ich habe doch gar kein Gelb gedruckt?

Denkste!




Als die NSA diese pointierten Informationen besaß, war es ein leichtes zu sehen, wer überhaupt das betreffende Dokument ausgedruckt hatte und dann die Person zu bestimmen, die zu eben diesem Timestamp an der Papierausgabe auf vertrauliches Material wartete. (Was sich allerdings auch auf anderem Wege hätte heraus finden lassen.)

Hersteller, deren Drucker mit dem Mikroraster arbeiten, sind unter anderem Canon, Xerox und Toshiba. Sollten Sie also vertrauliches Material in die Hände dritter geben wollen, nutzen Sie einen schwarz-weiß Drucker. Und das am besten in einem Copy-Shop in der nächsten Großstadt in Uninähe.







Kennen Sie auch eine CAFM-Zahl, die Sie vorschlagen möchten? Schreiben Sie uns Ihre Zahl mit Begründung einfach in das Kommentarfeld unter diesem Artikel oder schicken Sie uns Ihren Vorschlag als E-Mail. Vielen Dank!



Abbildungen: CAFM-News




Die CAFM-News präsentieren die Zahl der Woche in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Maschinenbau und Facilities Management der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen und ihrem Dozenten Ralf Rieckhof, im Hauptberuf Consultant und Leiter Marketing bei pit-cup.





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