Leerstelle: Diese CAFM-Anbieter fehlen auf der Servparc 2019

Nicht nur eTask, auch EBCsoft, Facility Consultants, iffm, InCaTec, Kessler, Kolibri, pit-cup, speedikon und Ultimo gehören zu den CAFM-Anbietern, die höchstens als Besucher zur Servparc kommen
Nicht nur eTask, auch EBCsoft, Facility Consultants, InCaTec, Kessler, Kolibri, pit-cup, speedikon und Ultimo gehören zu den CAFM-Anbietern, die höchstens als Besucher zur Servparc kommen

 

CAFM-NEWS – Die Servparc hat ein vollkommen neues Messekonzept, und viele Aussteller der Vorgänger-Messen Facility Management und INservFM sind auch dieses Jahr in Frankfurt zu finden. Einige CAFM-Häuser, die in den vergangenen Jahren in Halle 11 zu finden waren, machen allerdings einen Bogen um die dritte Auflage der Außendarstellung von FM und Industrie Service. Wer ist es und was sind die Gründe? Die CAFM-News haben nachgefragt. Einige Ex-Aussteller haben – teils erstaunlich offen – geantwortet:

 

Axxerion / MCS / Spacewell

Wer denkt, dass Axxerion und MCS Solutions nicht auf der Servparc sind, hat gleich doppelt recht. Da beide Unternehmen seit kurzem zur Nemetschek-Gruppe gehören und inzwischen fusioniert wurden, haben sie einen neuen Namen: Spacewell. Und Spacewell hat keinen Stand auf der Servparc gebucht. So weit, so richtig.

Allerdings beteiligt sich das belgische Unternehmen mit Beiträgen auf den Bühnen, teilte Sprecher Bruno Demunter mit. Im Programm der Servparc findet sich Spacewell allerdings nicht, ebenso wurde die Nachfrage nach Bühne, Thema und Slot nicht mehr beantwortet. Damit ist Spacewell so eine Art Überraschungs-Ei.

 

EBCsoft

Die Leipziger EBCsoft stellt dieses Jahr nicht auf der Servparc aus. Die Gründe sind vielfältig und teilweise schon lange virulent:

„In den vergangenen Jahren wurde das Marketing, Besucher auf die FM-Messe zu bekommen, seitens Mesago immer weniger verfolgt. Die schlechte Organisation und Kommunikation mit uns als langjährigen Aussteller wurde zunehmend schlechter. Selbst das Kongressprogramm war durch parallel gleichartige Themenblöcke schlecht organisiert. Das Preis – Leistungsverhältnis war für uns in der Form nicht mehr gegeben“, teilte Claus Bidermann, Geschäftsführer von EBCsoft, mit.

Außerdem habe ihn das Konzept bisher insoweit noch nicht überzeugt, dass das Besuchermarketing darin zu kurz kommt. Entsprechend werde EBCsoft sehr interessiert die Servparc anschauen und sehen, ob sich mehr als der Name geändert hat.

Ob die Mesago der richtige Partner für die FM-Kernveranstaltung ist, sieht Biedermann skeptisch. Als Alternativen hat sich EBCsoft daher für dieses Jahr die ISH in Frankfurt, EM-Power in München, HeiKO in Kassel, die BIM-Roadshow des CAFM Rings und die BIM World Munich vorgenommen bzw. schon als Aussteller wahrgenommen

Ein bisschen engagiert sich EBCsoft aber doch auf der Servparc, und zwr im Rahmen des Vortragsprogramms: Dort moderiert Biedermann den Slot Mission Possible des CAFM-Rings am Mittwoch,  26. Juni, von 14.15 bis 16.15 Uhr auf dem Future Stage. Und er beteiligt sich mit dem Beitrag BIM- Interaktion von Softwaresystemen im Immobilienbetrieb von 15.05 bis 15.15 Uhr.

 

eTask

Nach 18 Jahren Treue zu FM-Messe und INservFM will sich eTask das neue Konzept der Servparc zunächst anschauen. Vor Ort ist man trotzdem: Geschäftsführer Klaus Aengenvoort hält im Slot BIM in Building Operations vom Arbeitskreis Digitalisierung der GEFMA einen Vortrag. Auch als Besucher werden die Entscheider bei eTask die Servparc unter die Lupe nehmen.

Als eine Abage an die Servparc sehen die Kölner ihre aktuellen Abwesenheit als Aussteller nicht: „Nein, überhaupt nicht. Es kann gut sein, dass wir kommendes Jahr wieder vertreten sind“, versichert Marcel Dickmann, Leiter Marketing bei eTask. Andere Messen stehen aber auch im Kalender:

eTask nimmt an der BIM-World in München sowie im kommenden Jahr an der Digital BAU in Köln teil. Aber auch das sei keine Abkehr von der Servparc, sondern ein logischer Schritt bei der Fokussierung auf BIM und den Gesamtprozess aus Planung, Bau und Betrieb.

 

Facility Consultants

Auch die Facility Consultants haben sich gegen die Servparc entschieden – und auch gegen Veranstaltungen der Mesago in Gänze. Der Grund ist simpel: „Keine Betreuung durch Mesago, kein aktives Angebot“, lautete die Antwort aus dem Unternehmen auf die Frage, warum man der Servparc fernbleibe. Auch das Vortragsprogramm sei keine Alternative. Trotzdem werde man die Messe als Besucher unter die Lupe nehmen.

 

InCaTec Solution

Mehrere Gründe führen zur Abwesenheit von InCaTec Solutions auf der Servparc. Zum einen war das Konzept rein technisch nicht interessant, weil die Münsteraner kürzlich ein flexibel konzipiertes Standsystem gekauft haben, das auf den runden Messeflächen nicht nutzbar ist, und doppelte Kosten vermieden werden sollten.

Als alternative Messen hat InCaTec dieses Jahr die Maintenance in Dortmund und die Clinic Management Systems CMS in Berlin auf der Liste, eventuell kommt im Herbst noch eine dritte Messe hinzu, die in München statt findet.

Dennoch werden Vertreter des Unternehmens als Besucher auf der Servparc sein. Der Verzicht auf einen eigenen Stand ist damit keine definitive Abkehr, sondern eine kritische Sondierung. „Allerdings sind die Erfahrungen im Kontext Preis-Leistung bei den Messen in Dortmund und Berlin besser“, sagt Markus Hilmes, Leiter Marketing und Vertrieb bei InCaTec Solutions.

 

Kessler Real Estate Solutions

Angedroht hat er es ja schon mehrfach, nun hat André Keßler Nägel mit Köpfen gemacht: Die Servparc wird ohne Kessler Solutions auskommen müssen. Das Unternehmen hat die Entscheidung sogar mit einer Pressemeldung flankiert und zugleich die Alternative vorgestellt:

Kessler wird sich auf kleineren Events und der BIM World Munich engagieren, eigene Veranstaltungen anbieten und mit dem gesparten Geld Forschung und Entwicklung ausbauen. Bei geschätzten 20.000 Euro pro Messestand nebst Nebenkosten in Frankfurt eröffnet solch eine Entscheidung durchaus Spielräume.

 

Kolibri Software

Die Gilchinger Softwarehaus Kolibri hat sich gegen die Servparc entschieden, weil das neuen Format für das Unternehmen als Softwarehersteller nicht den optimalen Ansatz eines Marktplatzes ist, zumal der spezielle Fokus von Kolibri der öffentlichen Verwaltung gilt. Diese sei bereits in den letzten Jahren als Zielgruppe für das Format Inserv nicht leicht zu adressieren gewesen, im neuen Ansatz Servparc aber aus unserer Sicht nicht mehr erreichbar. [Tatsächlich war die Zahl der kommunalen Besucher auf der Servparc gering. – Anmerkung der Redaktion]

Auch das Vortrags-Programm als Alternativ ist für Kolibri mangels Zielgruppe nicht relevant, weshalb Kolibri der Servparc eine generelle Absage erteilt. Als Besucher wollen die Gilchinger die Messehalle 1.2 aber trotzdem in Augenschein nehmen. Alternativen zur Servparc sucht Kolibri Software aber nicht. Vielmehr wolle man sich auf alternative Vermarktungsstrategien zu Messen fokussieren.

 

pit.cup

Auch bei pit.cup gab es in den vergangenen Jahren immer wieder Überlegungen, dem Frankfurter Parkett den Rücken zu kehren. Nun wurden auch in Heidelberg Nägel mit Köpfen gemacht: pit-cup fehlt mit einem Stand auf der Messe, und damit auch die Unteraussteller IP Syscon, TOL und Günter Grüner. Über die konkreten Gründe hüllt das Unternehmen aber den Mantel des Schweigens. Mit einem Vortrag im Begleitprogramm ist pit dann aber doch präsent.

 

Speedikon

Speedikon bleibt der Servparc als Aussteller fern, weil das Unternehmen über die Jahre feststellen musste, dass eine Teilnahme als Aussteller keinen konkreten Mehrwert bietet. Dieses Jahr werden  auch nicht als Besucher teilnehmen, was neben dem fehlenden Nutzen auch an Termin-Kollisionen liegt: Am 25. Juni, dem ersten Messetag in Frankfurt, bietet Speedikon am Hauptsitz in Bensheim das Informations-Angebot BIM2FM an. Das ist auch kostenpflichtig, aber sehr fokussiert und praxisnah, verspricht das Unternehmen.

Speedikon versteht seine Abwesenheit allerdings nicht als Abkehr von Mesago-Veranstaltungen im Speziellen. Auch erwäge man momentan  keine Teilnahme an anderen Messen, da man generell beobachten kann, dass die Besucherzahlen von Fachmessen rückläufig sind.

Stattdessen priorisiert Speedikon in erster Linie eigene Events in Form von Fachseminaren und Workshops. Zugleich fokussieren die Bensheimer auf andere, moderne Kommunikationskanäle, wie den wöchentlichen Blog, Newsletter, Anwenderberichte, Social-Media-Kanäle und zielgerichtete Präsentationen bei Interessenten vor Ort.


Ultimo

Ultimo war bisher nur ein Mal auf einer Mesago-Messe: Der INservFM 2018, und das nicht wegen des Konzepts, sondern weil wichtige Marktbegleiter auch dort ausstellen. Die Messe hinterließ keinen guten Eindruck: „Es war leider eine eher traurige Veranstaltung“, resümiert Christian Jansen, bei Ultimo zuständig für das Marketing in DACH. „Die Halle war nicht einmal zur Gänze mit Ausstellern gefüllt und der Publikumsverkehr war deutlich geringer, als wir es gewöhnt sind.“

Zum Vergleich: Auf einer Messe wie der Maintainance hat Ultimo an zwei Tagen um die 100 relevanten Leads, aus denen über die Folgemonate erfolgreich Kunden generiert werden. Auf der INservFM gab es laut Jansen an allen drei Tagen zusammen vielleicht 40 gute Gespräche, aus denen vielleicht drei Kunden gewonnen wurden – das war mit Blick auf Qualität und Quantität nicht überzeugend.

Gegen eine Teilnahme an der Servparc sprach zudem, dass von der Mesago zwar vieles angekündigt wurde, aber kaum Substanzielles folgte. „Die Kommunikation war zu vage, zu unkonkret und wir wurden entgegen anders lautender Ankündigungen nicht eingebunden“, bedauert Jansen. In Anbetracht der Unklarheit war Ultimo daher die Investition zu hoch und schließlich auch das Zeitfenster zu eng.

Dass sich auf der Servparc die Branche trifft und sich die Zielgruppe des Unternehmens findet, „das sehe ich mit Blick auf das bisher kommunizierte Konzept überhaupt nicht“, sagt Jansen. Aber: „Wir sind immer bereit zu lernen und ich werde mir die Servparc auf jeden Fall anschauen“, versichert der Marketing-Fachmann. Und weiter: „Ich wünsche der Servparc daher, dass das Konzept funktioniert und sich eine Teilnahme im kommenden Jahr auch für uns lohnt.“

 

Faciware und Kolibri

Ebenfalls nicht auf der Messe sind Faciware und Kolibri Software. Auch sie haben sich nicht zu ihren Gründen geäußert. Eine Lücke hinterlassen sie dennoch.

 

Abbildungen: Servparc



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2 Antworten

  1. Ralf-Stefan Goliinski sagt:

    Im Gegenteil, Herr Otto K.
    Es ist wie bei einer Party: Der Ausrichter schafft den Rahmen, und der Gast bringt sich ein.
    Er selbst entscheidet über den (seinen ) Erfolg.
    Das nennt man auch: „Der Empfänger bestimmt die Botschaft!“

    Wenn Sie für sich nix aus dieser großartigen Vorlage gemacht haben – ist das Ihre persönlicher Angelegenheit.

    Dieses Event aber abzuwerten, ist unfair.
    Für mich und für viele, die ich gesprochen habe, war es großartig!

    Ralf-Stefan Golinski

  2. Otto K. sagt:

    Mein Resumee des ersten Tages: nettes Konzept, schwach besucht. Wenn ich die Karte nicht gratis bekommen hätte, wäre meine Enttäuschung noch größer. Schade, eine vergebene Chance.

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