Autodesk Tandem: Digitaler Zwilling in der FM-Praxis angekommen
CAFM-NEWS – Unter dem Namen Autodesk Tandem hat der Software-Riese aus den USA vor genau drei Jahren eine Software in den Markt eingeführt, die den Digitalen Zwilling abbilden und hierdurch das Facility Management vereinfachen soll. Jetzt haben die Amerikaner eine gelungene Umsetzung vorgestellt.
Im Prinzip klingt es ganz einfach: Grundrisse aus Autocad, räumliche Darstellungen aus Autocad 3D und BIM-Modelle aus Revit stellen die Basis für den Digitalen Zwilling. Der Generalunternehmer Windover Construction aus dem Nordwesten der USA hat inzwischen einige dieser Zwillinge erstellt und seinen Kunden mit den notwendigen Daten nach Bauausführung direkt mit übergeben.
Um die Daten leicht nutzbar bereit zu stellen, baut Windover Construction auf Basis der Autocad 3D oder Revit-Dateien parallel mit dem Baufortschritt einen Digitalen Zwilling des Gebäudes auf. In diesen kommen nur die Daten, die für die Bewirtschaftung der Immobilien notwendig sind, zum Beispiel Flächen, Bodenbeläge, TGA oder auch die Montageorte von Sensoren, deren Live-Daten nach der Inbetriebnahme ebenfalls mit in den Zwilling einfließen.
Windover ergänzt außerdem die Modell-Daten um Informationen, die spezifisch für das FM sind. Darunter fallen Garantien, das Installationsdatum der Einbauten, Informationen zu den jeweiligen Herstellern und weitere, auch von Kunden gewünschte Inhalte. Dieser Prozess erfolgt zur Übergabe des Modells an den Anwender und nimmt je nach Objekt bis zu zwei Wochen in Anspruch. Ausgeführt werden alle Vorbereitungen in der Cloud, in der auch die Facility Manager anschließend arbeiten.
Das Facility Management kann den Digitalen Zwilling direkt produktiv nutzen, versichert Autodesk. Die gewonnenen Sensor-Daten können direkt im Gebäudekontext ausgelesen werden, sodass das FM-Team über wichtige Betriebsdaten jederzeit im Bild ist. Außerdem kann der Digitale Zwilling aktualisiert werden, weshalb Autodesk eine Nutzungsdauer von zehn Jahren als durchaus möglich angibt. Warum dieser Zeitraum limitiert ist, beantwortet das Softwarehaus leider nicht, ebenso wie die Frage, wer die Kosten für den Aufbau des Digitalen Zwillings bei den Projekten trägt.
Wobei diese Frage für potenzielle Nutzer in DACH nur dann interessant ist, wenn sie eine englischsprachige Softwareversion einsetzen möchten – eine deutsche Lokalisierung ist derzeit noch nicht verfügbar.
Abbildungen: Windover Construction