Vortrag zeigt: BIM kann CAFM wirkungsvoll unterstützen

Gabriele Schwarte von Danielzik Baumanagement erläutert auf dem IMSWARE Anwendertag auch, wie sich CAFM-Belange in BIM-Projekten sinnvoll abbilden und flankieren lassen

Gabriele Schwarte von Danielzik Baumanagement erläutert auf dem IMSWARE Anwendertag auch, wie sich CAFM-Belange in BIM-Projekten sinnvoll abbilden und flankieren lassen



CAFM-NEWS – BIM und CAFM – wie geht das zusammen? Diese Frage beantwortete Gabriele Schwarte von Danielzik Baumanagement jetzt auf dem Anwendertag von IMSWARE anhand eines konkreten Beispiels – dem Neubau der Mensa Duisburg des Studierendenwerks Essen-Duisburg.

Schwarte eröffnete Ihren Vortrag mit einer amüsanten wie wahren Karikatur: Was BIM sei, erklärten eine handvoll Blinde, die einen Elefanten ertasteten. Was herauskam? Ein Seil. Eine Wand. Ein Ventilator. Ein Baum. Eine Schlange. Ein Speer. Das Ergebnis war denkbar verschieden, je nach dem, ob es Schwanz, Seite, Ohr, Bein, Rüssel oder Stoßzahn waren, die gerade ertaste wurden. Was niemand erfasste: Die Gesamtheit.

So ähnlich sei das bei BIM, abhängig von der jeweiligen Sichtweise. Dabei ist der Charakter von BIM eigentlich klar: Es ist, so Schwarte, eine kooperative Arbeitsmethodik, die auf Basis digitaler Modelle eines Bauwerks die relevanten Informationen und Daten für den Lebenszyklus eines Bauwerks konsistent erfasst und verwaltet und die es ermöglicht, dass die Beteiligten diese im Zuge einer transparenten Kommunikation untereinander austauschen oder einander zur weiteren Bearbeitung übergeben.

Die jeweils zu wählende Methode wird hierbei von vier Parametern bestimmt: Menschen, Prozessen, Technologien und Richtlinien. An letzteren mangelt es in Deutschland allerdings noch, zumindest was verbindliche Richtlinien betrifft. Gelbdrucke gibt es im Einzelfall ja schon. Und den BIM-Stufenplan, der ab 2020 für BIM-Niveau I sorgen soll. Über das, so konnte Schwarte eindrucksvoll belegen, ist der Mensa-Neubau in Duisburg längst hinaus.

Zum einen erfüllt der Detaillierungsgrad bereits Level 3 der britischen Standards. Und dann erfolgt die planungsbegleitende Datenerfassung auch mit Blick auf ein CAFM-Systeme. Es werden also nicht bloß die Objektdaten erfasst, sondern auch Daten zu Wartung und Instandhaltung, es werden begleitende Dokumente wie Handbücher und Verträge hinterlegt und die Nomenklatur wird mit Raumbezug erstellt.



Über 100 Zuhörer folgten interessiert den Ausführungen Schwartes im Signal Iduna Park, der Spielstätte des BVB Borussia Dortmund

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Als Grundlage für die Zusammenarbeit nutzt das Beratungsunternehmen aus Gladbeck ein Common Data Environment (CDE), also einen virtuellen Projektraum. Er verbindet Auftraggeber, Fachplaner, Bauausführende und Betreiber und vernetzt die Projektbeteiligten über Unternehmensgrenzen hinweg. Auf diese Weise begleitet das CDE den gesamten Projektlebenszyklus – nicht zu verwechseln mit dem Gebäudelebenszyklus.

Damit die Projektbeteiligten wissen, wer welche Arbeit wann und in welchem Detaillierungsgrad zu erstellen hat und diese wie an wen liefert, gibt es zusätzlich ein Information Delivery Manual (IDM). Definiert ist es in Teilen nach der ISO 29481-2 IDM Part II.

Was sich im Zuge dieses wie auch andere BIM-Projekte, die Danielzik Baumanagement bereits begleite hat, zeigt, sind eine Reihe von Vorteilen:

  • Zunahme der Transparenz
  • Planung wird für alle Beteiligten anschaulicher
  • Änderungen der Planung sind leichter umsetzbar
  • Informationsverluste werden minimiert
  • Prozesse lassen sich definiert steuern
  • Informationen werden digital auswertbar
  • Fehler und Widersprüche sind schneller aufgedeckt
  • FM-relevante Daten lassen sich schon bei Planung und Ausführung erfassen

Damit erweist sich BIM auch mit Blick auf CAFM und Facility Management als eine sehr gut geeignete Methode, sofern die releavnten Belange schon frühzeitig in den Vorgaben für das BIM-Datenmodell mit einfließen und konsequent eingefordert werden.



Abbildungen: Semmler




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