Statistik-Freitag: Funklöcher und mobiles CAFM

1 Mbit/s gibt es praktisch überall drahtlos - wer höhere Datenraten benötigt, muss vorher genau prüfen

1 Mbit/s gibt es praktisch überall drahtlos – wer höhere Datenraten benötigt, muss vorher genau prüfen


(cafm-news) – CAFM wird mobil. Jedenfalls sagen das immer mehr Hersteller. Sie bieten Cloud-Lösungen an, liefern Apps zu ihrer Software und setzen selbst bei der Programmierung auf Web-Technologien. Doch die schöne mobile CAFM-Welt hat einen Haken – die Netzverfügbarkeit. Was in Ballungsgebieten locker klappt, ist nicht bundesdeutscher Durchschnitt. Die aktuelle Breitbandverfügbarkeit ist daher Thema dieses Statistik-Freitags.

Datenbasis

Die Datenbasis liefert dieses Mal nicht unser Statistik-Partner, das CAD Systemhaus Dr. Oelschlegel aus Dresden, sondern das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI). Es ist der Herausgeber der statistischen Übersicht Aktuelle Breitbandverfügbarkeit in Deutschland. Parallel liefert es im Breitbandatlas Informationen zum Thema, allerdings datiert die jüngste Ausgabe des Atlasses Mitte 2013. Aktueller ist der Bericht zum Breitbandatlas Mitte 2014 des TÜV Rheinland und des BMVI, dem wir auch die Diagramme entnommen haben.

Mehr als 6 Mbit/s – ein rares Gut

Grundsätzlich gilt: Mobil geht nur, wo auch mobile Technologien unterstützt werden. Funk ist das Schlüsselwort, und unter UMTS brauchen CAFM’ler gar nicht anfangen.

Mehr als 6 Mbit/s sind für die meisten mobilen Anwender ein Traum - und werden es wohl auch noch lange bleiben

Mehr als 6 Mbit/s sind für die meisten mobilen Anwender ein Traum – und werden es wohl auch noch lange bleiben

Das ist aber auch kein Problem, denn bis zu 1 Mbit/s gibt es in 97,2 Prozent Deutschlands, bis zu 2 Mbit/s immerhin in 92,5 Prozent des Landes. Mit 69,6 Prozent nur noch gut zwei Drittel der Bevölkerung können sich über bis zu 6 Mbit/s durch die Luft freuen. Und auf mäßiges DSL-Tempo von bis zu 16 Mbit/s kommen gerade mal 5,5 Prozent mit Mobilfunk-Technologie.

UMTS, LTE und WiMAX

Um zu sehen, welche Technologien die jeweiligen Bandbreiten spendieren, lohnt ein Blick auf das Diagramm zu den Funktechnologien:

UMTS liefert das Gros der mobilen Daten aus - das höchste Tempo bei möglicher Verbreitung bietet dagegen LTE. WLAN/WiMAX ist ein eher exotisches Angebot.

UMTS liefert das Gros der mobilen Daten aus – das höchste Tempo bei möglicher Verbreitung bietet dagegen LTE. WLAN/WiMAX ist ein eher exotisches Angebot.

Wenig überraschend liefert UMTS bis zu 2 Mbit/s Daten aus, bei der höheren Bandbreite sind aber nur noch 50 Prozent des Bundesgebiets durch UMTS versorgt. LTE bietet hier wie auch bei 1 Mbit/s eine Abdeckung von 86,5 Prozent. Bis zu 6 Mbit/s gibt es per LTE noch für 66,3 Prozent des Landes. Wer Kapazitäten braucht, weil beispielsweise Bilddaten übertragen werden müssen, sollte daher auf den schnelleren Datenfunk setzen. Denn ähnlich schnelle WLAN-basierte Technik ist nur für rund ein Zehntel des Republik zu haben.

Ausbau der Funktechnologien

Zwischen 2010 und 2014 hat sich einiges getan beim Ausbau der Funktechnologien, sollte man meinen. Tatsächlich aber waren schon 2010 bis zu 1 Mbit/s gut durch die Luft zu haben.

Nach 2010 hat sich bei UMTS kaum noch etwas getan, LTE legte dagegen kräftig zu - und mit Blick auf die Angebote der Netzbetreiber ist weiter Luft nach oben

Nach 2010 hat sich bei UMTS kaum noch etwas getan, LTE legte dagegen kräftig zu – und mit Blick auf die Angebote der Netzbetreiber ist weiter Luft nach oben

Im Grunde genommen haben die Netzbetreiber ausschließlich in LTE investiert. Der Zuwachs bei UMTS bis 1 Mbit/s lag zwischen 2010 und 2013 bei zusammen 5,6 Prozent, 2014 wurde UMTS nicht mehr erweitert. LTE machte dagegen im 2 Mbit/s Segment einen kräftigen Satz – von 2,1 Prozent 2010 auf 86,5 Prozent Abdeckung 2014. Um ein Jahr verschoben und etwas verhaltener folgt der LTE-Ausbau bis 6 Mbit/s – er nimmt 2011 mit 14,4 Prozent einen guten Start, ist 2014 aber erst bei 66,3 Prozent Abdeckung angekommen. Da ist noch Luft nach oben, und sie wird allein mit Blicks auf die diversen Streaming-Angebote der Netzbetreiber sicher folgen.

Ballungsgebiete bevorzugt

Wenig überraschend sind die Ballungsgebiete beim Netzausbau bevorzugt. Wo mit relativ geringen Investitionen viel Gewinn zu machen ist, stellen Unternehmen nun mal lieber ihre Sendestationen auf:

Ballungsgebiete stehen beim LTE-Ausbau besser da - das Schlusslicht ist Saarland

Ballungsgebiete stehen beim LTE-Ausbau besser da – Schlusslicht ist das Saarland

Klare Gewinner im LTE-Ausabu sind die Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen. Das verschleiert allerdings, dass Großstädte generell früher und besser mit LTE ausgebaut werden. Bundesländer mit vielen Großstädten stehen daher besser da, wie beispielsweise Nordrhein-Westfalen und Bayern. Je ländlicher ein Bundesland ist, desto geringer ist der Wert der LTE-Versorgung stimmt nur bedingt. Auch Schleswig-Holstein belegt einen der obersten Plätze – mehrere große Städte, aber nichts, das die Funkwellen abschirmt – das Konzept scheint zu helfen. Wobei die meisten Bundesländer mit einer Abdeckung von 85+ gut versorgt sind. Zwischen 72 und 80 Prozent pendeln nur fünf Bundesländer: das Saarland (72,1), Baden-Württemberg (74,6), Mecklenburg-Vorpommern (78,5), Brandenburg (78,7) und Rheinland-Pfalz (80,1).

Fazit

Schneller Datenfunk ist in Deutschland inzwischen relativ gut ausgebaut. Selbst im ungünstigsten Fall sind rund drei Viertel des Landes abgedeckt, so dass nicht bloß eine Hand voll Ascii-Code über den Äther geschickt werden kann, sondern auch aufwändigere Lösungen eingesetzt werden können. Mitunter lohnt sich allerdings ein Blick auf die Karte der Netzabdeckung, so dass schon im Vorfeld geklärt werden kann, ob sich

Den aktuellen Stand und die aktuell verfügbaren Daten finden sich auf der Website Zukunft Breitband. Dort finden sich auch ein Karten-Download und die Möglichkeit, die Situation vor Ort abzufragen, dazu Informationen zum weiteren Ausbau und zu den verschiedenen Technologien.


Abbildungen: TÜV Rheinland, BMVI

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