Mitarbeiter klaut 16 Jahre lang NSA-Daten – Er wollte sich zu Hause weiterbilden

Das NSA Hauptquartier bei Nacht – (Foto von Trevor Paglen - Eigenes Werk, CC0)

Viel Platz für große Lücken: das NSA Hauptquartier bei Nacht – (Foto von Trevor Paglen – Eigenes Werk, CC0)



CAFM-NEWS – Dagegen wirkt Edward Snowden wie ein Waisenknabe: Ein Mitarbeiter von Firmen, die Dienstleistungen für die National Security Agency NSA in den USA erbringt, hat 16 Jahre lang unbemerkt Daten des Geheimdienstes mit nach Hause gekommen.

Der Mann namens Harold M. hatte mehrere Terabye Daten bei sich zu Hause gehortet. In seinem angeblich arg unordentliche Heim lagen die Datenträger an den verschiedensten Orten, dazu in einem Gartenschuppen und in einem Auto.

Zu dem sichergestellten Material gehören auch Spionage-Tools der NSA, die im August in den USA veröffentlicht wurden. Bekannt hat sich hierzu die Hackergruppe Shadow Brokers, die auch bereits Exploits für Cisco-Server angeboten hat.

Der festgenommene ehemalige Mitarbeiter gab gegenüber den Ermittlern an, er habe keine Daten an Dritte weiter gegeben. Ob sein Rechner gehackt oder einfach jemand das Material aus dem heimischen Müllbergen extrahiert hat, ist weiterhin unklar. Ebenso, ob der Mann überhaupt die Quelle für die veröffentlichte Software ist oder die Weitergabe an Shadow Brokers auf das Konto eines dritten geht.

Mitgenommen habe er das Material, um sich Abends weiter bilden zu können, soll der jetzt inhaftierte gegenüber den Ermittlern angegeben haben. Das von ihm entwendete Datenvolumen ist laut heise.de der größte Fall von Geheimhaltungsverletzung in der Geschichte der USA.

An die Daten scheint M. auf ähnlichem Wege wie Edward Snowden gekommen zu sein: Er war bei Unternehmen angestellt, die für die NSA als Dienstleister arbeiten. Er war zuerst für das Büro des Geheimdienste-Koordinators tätig, anschließend für die NSA-Abteilung Tailored Access Operations, die in Systeme eindringt, zumeist in solche von fremden Staaten. Zum Schluss arbeitete er in einer Cyberwar-Abteilung des US-Verteidigungsministeriums.


Abbildungen: Trevor Paglen unter CC0-Lizenz

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