CAFM-Zahl der Woche: 200.000

Die CAFM-Zahl der Woche ist 200.000, die, wären es Euro,  in Londons City für 11 qm Wohnraum reichten.

Die CAFM-Zahl der Woche ist 200.000, die, wären es Euro, in Londons City für 11 qm Wohnraum reichten.



(cafm-news) – Die CAFM-Zahl der Woche ist die 200.000. Denn Deloitte Real Estate, die Immobilientochter der Wirtschaftsprüfer Deloitte, haben herausgefunden, dass für diese Summe in Budapest die 15-fache Wohnfläche eines identisch bepreisten Londoner Angebots zu bekommen ist.

Das soll natürlich nicht heißen, dass die ungarische Metropole weniger Lebenswert als die britische wäre. Und auch nicht, dass die Preise, die letztlich den Markt 2015 widerspiegeln, auch im Jahre 5 nach dem Brexit noch in dieser Weise bestand haben werden. Und schon gar nicht, dass Obelix recht hatte als er sagte. „Die spinnen, die Briten!“

Die Auswertung zeigt nur, dass es in Europa ein erhebliches Preisgefälle gibt, das kaum überraschend von West nach Ost kippt. Es zeigt auch, dass in Ländern mit wirtschaftlichen Problemen und Menschen in Not Immobilienpreise günstiger sind, vor allem in Russland, im Westen aber zum Beispiel auch in Italien.

Die Zahlen zeigen ferner, dass Deutschland im Mittelfeld liegt, obwohl es München auf Platz vier der Gesamtliste geschafft hat, nach London, Paris und Tel Aviv. Womit Deloitte ganz nebenbei die Kartographie revolutioniert, da Israel bisher nur beim European Song Contest als Teil Europas gilt, ähnlich der Türkei, die allerdings im Immobilienkontext von Deloitte übersehen wurde.

Und wie viele Quadratmeter gibt es nun genau für die 200.000 Euro?

In Zentral-London sind es 11 qm, in Paris mit 19 qm schon fast das Doppelte und in Tel Aviv mit 29 qm beinahe die dreifache Fläche, wobei auch diese eher ein mäßig geräumiges Wohnzimmer repräsentiert.

Mehr Raum für’s Geld gibt es in Wien (51 qm), Hamburg und Mailand (je 55 qm) und Rom (58 qm). Das ist bereits ein nettes Feriendomizil oder ein Zwei-Personen-Appartment für spartanische Ansprüche.

Wenn es ganz viel Platz sein soll, wären Lissabon (107 qm), Rotterdam (112 qm), Warschau (114 qm) oder Budapest (162 qm) eine Option. Wobei das alles nicht ist gegen die 201 qm, die es in Debrecen gibt. Debrecen? Das liegt gleichfalls in Ungarn, könnte aber aufgrund seiner Bekanntheit eventuell doch Einbußen bei Lebensqualität, Entertainment und Weltläufigkeit aufweisen. Vielleicht führte das zu Abzügen in der B-Note.

Übrigens hat Deloitte noch etwas heraus gefunden: Die billigsten Wohnungen gibt es in Deutschland! jedenfalls bezogen auf eine Fläche von 70 Quadratmetern, den landesweiten Durchschnittspreis und das hiesige Durchschnitts-Jahreseinkommen (brutto).

Denn bekämen die Deutschen all ihren Lohn komplett überwiesen und gäben sie keinen Cent davon aus, wäre ihr 70-Quadratmeter-Wohnglück schon nach 3,2 Jahren abgezahlt. Die Briten hätten da noch nicht einmal ein Drittel ihrer Schulden getilgt – sie brauchen 11 Jahre für das gleiche Projekt. Ein teurer Spaß, so ein Inselleben. Oder hat Obelix am Ende doch recht?


Abbildungen: CAFM-News

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