B2B und Social Media: Studie lichtet den Nebel (ein bisschen)

Image-Politur ist der Hauptgrund, warum Unternehmen im B2B auf Social Media setzen

Image-Politur ist der Hauptgrund, warum Unternehmen im B2B auf Social Media setzen


(cafm-news) – Die Wellenreiter haben ihre Trendsurfbretter zur Seite gelegt und folgen dieses Jahr einem wohlmeinenden Erziehungs-Rat: Erst denken, dann handeln. Dass er bis 2013 nicht so en vogue war, zeigt die vierte Auflage der Studie zu B2B und Social Media des Ersten Arbeitskreises Social Media in der B2B-Kommunikation, in dem auch Conject Mitglied ist: Die Zahl der Unternehmen, die Social Media Strategien umsetzen oder planen, liegt 2014 über der Zahl an Unternehmen, die auf Social Media Kanälen aktiv sind, denn im Vergleich zu 2013 haben satte 20 Prozent der Firmen ihre Aktivitäten im sozialen Netz eingestellt. Statistisch sind das 10 Prozent Totalverlust, zumindest aber blutige Nasen.

B2B und Social Media – kein Traumpaar
Social Media und B2B sind schon so eine Crux: Da werden auf der einen Seite Facebook, Twitter, Google+, Xing, Linkedin, Youtube, Vimeo, Flickr, Pinterest und was sonst noch mit monatlich wechselnder Bedeutungsschwere gehypt. Auf der anderen Seite sind die meisten B2B-Kontakte per se eher frei von Social, denn es geht nicht um Wohlfühlen und Urlaubsfotos sondern um – eben – Business. Dass diese zwei Grundkonzepte nicht so ohne weiteres in Deckung zu bringen sind, zeigen auch die Social Media Aktivitäten von CAFM-Anbietern im Web: Es sind wenige, die etwas tun, und es sind beinahe noch weniger, die es auch annehmen. Jedenfalls derzeit. Also bleibt die Frage: Nutzen Social Media Aktivitäten im B2B Umfeld?

210 Unternehmen aus 13 Branchen
Diese Frage versucht der Erster Arbeitskreis Social Media in der B2B-Kommunikation mit seiner inzwischen vierten Studie zum Thema zu klären. Befragt wurden im Juni und Juli 2014 insgesamt 210 Unternehmen aus 13 Branchen. Von Interesse war für den AK, wie sich Social Media in der B2B-Kommunikation im letzten Jahr weiterentwickelt haben welche Trends und Entwicklungen sich abzeichnen und welche Erwartungen die B2B-Community an Social Media hat. Dabei kommt die Studie zu interessanten Ergebnissen:

70 Prozent nutzen Social Media
Aktuell nutzen knapp 70 Prozent der befragten Unternehmen soziale Medien, das sind rund 20 Prozent weniger als in 2013. Offenbar haben sich einige der Befragten begeistert auf die Welle geworfen und sind dann abgesoffen. Darauf lässt eine zweite Zahl schließen: 80 Prozent der befragten haben eine Social Media Strategie implementiert oder arbeiten an ihr. Bleibt ein Kollateralschaden von 10 Prozent für Retweets, Likes und Shares im deutschen B2B.

Die üblichen Verdächtigen weiter beliebt
Die beliebtesten Kanäle sind Facebook und Xing mit je knapp über 80 Prozent. Es folgen Youtube mit 65 Prozent, Twitter mit 62 Prozent, Linkedin mit 52 Prozent und Google+ mit 48 Prozent. Bejubelte Plattformen wie Pinterest, Tumblr, Instagram und Slideshare dümpeln bei werten zwischen 2 und 11 Prozent im Bereich des Bedeutungslosen. Den Unternehmens-Blog, der bei der Frage nach Agentur-Unterstützung eine Rolle spielt, nennt die Studie an dieser Stelle leider nicht.

Social Media zur Image-Politur
Von den 210 Unternehmen der Studie setzen 44 Prozent Social Media vor allem ein, um ihr Image zu verbessern, 36 Prozent wollen die Bekanntheit ihrer Marke verbessern. 30 Prozent nutzen Social Media zur Kundenbindung, 27 Prozent wollen über die Kanäle Neukunden akquirieren.

Quantität ist die Messlatte
Ob und wie erfolgreich die Unternehmen mit ihren Social Media Aktivitäten sind, kontrollieren sie nach klassischen Kriterien: Zahlen halten als KPIs her, in der Regel leicht zählbare Größen mit geringer Aussagekraft. Hierzu zählen die Anzahl an Followern und Fans (55%), Kommentare (49%), durch Social Media Kanäle auf die eigene Website gelotste Besucher (48%) sowie Retweets und Shares (40%). Qualitativ weit wichtigere Aspekte wie Tonalität der Posts (12%), Unique Visitors (17%) und Verweildauer auf der Website (19%) oder Wiederkehrende Besucher (21%) sind dagegen für viele Unternehmen noch nebensächlich.

Uneinig bei den Herausforderungen
Interessant ist das Ergebnis bei der Frage nach den wesentlichen Herausforderungen: Hier gibt es kein Highlight, stattdessen pendeln die Ergebnisse recht einvernehmlich zwischen 25 und 35 Prozent für die angebotenen Kriterien Fehlende Richtlinien, Content, Agentur-Unterstützung, fehlendes Know-how, geringe Budgets, fehlende Unternehmenskultur, fehlende Ressourcen und fehlende Mitmachkultur.

Der Erste Arbeitskreis Social Media in der B2B-Kommunikation mit Sitz in München wurde 2010 gegründet. Zu seinen Mitgliedern zählen neben zwei PR-Agenturen unter anderem Microsoft, Fraunhofer IAO, Allgier, die Börse München und den CAFM-Hersteller Conject.


Abbildungen: Erster Arbeitskreis Social Media in der B2B-Kommunikation

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